Stadttheater: Ehrungung = Verleihung des Stadttheaterdrachen

25.Juni 2017 in interessant, konkret

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Übergabe des Stadttheaterdrachen an Christina Saginth, die „interessanteste Darstellerin“ der vergangenen Saison

Samstag, 24. Juni fand im Anschluss an die letzte Aufführung dieser Saison die jährliche Verleihung der Stadttheaterdrachen statt.

Gewählt haben die Abonnenten (90%) und das Ensemble (10%) in den Kategorien interessanteste Leistung einer Darstellerin / eines Darstellers, interessanteste Aufführung der Saison, interessanteste Ausstattung und bestes Debut.

Zur besten Darstellerin wurde Christina Saginth, zum besten Darsteller Georg Kusztrich und zur interessantesten Aufführung „Jacobowsky und der Oberst“ gewählt. Der beste Debuttant ist Max Fischnaller, die beste Ausstattung beim Herren der Zwiebelringe (Bruno Max himself).

Die Preisverleihung war traditionell ein entspanntes come-together von vielen Mitgliedern des Ensembles mit den treuesten BesucherInnen und würdiger Abschluss der Saison. Und er bot Gelegenheit, sich bei allen, die beim Stadttheater mitwirken zu bedanken: unser (!) Stadttheater hat viel Spirit in die Stadt gebracht, unser Stadttheater gehört zu Mödling und den Menschen, die hier und in der Umgebung wohnen. Wir haben ein großes Glück gehabt, dieses Theater nach Mödling gebracht zu haben und haben allen Grund, es zu feiern. (Am Freitag wurde der Vertrag mit dem Theater zum Fürchten um weitere 3 Jahre verlängert).

Danke Bruno Max und seinen vielen SchauspielerInnen und allen, die die Produktionen unterstützen bzw. erst ermöglichen! Wir freuen uns heute schon auf die kommende Saison…

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The Freedom of Cycling: VELOCITY 2017

18.Juni 2017 in interessant, konkret, wichtig !!!

Vom 13. bis 16. Juni 2017 fand in der Region Arnhem – Nijmegen in den Niederlanden der jährliche Weltkongress des Radfahrens statt (letztes Jahr war die VELOCITY in Taiwan, 2015 in Nantes und 2013 war Wien Tagungsort gewesen).

20170615_0944574 Tage voll mit Information, Diskussion, Anregungen – und guter Stimmung, weil alle dort im wesentlichen das gleiche Ziel haben. Auch wenn die Rahmen- und die Ausgangsbedingungen nicht unterschiedlicher sein können. Die Niederlande stehen da an dem einen Ende der Skala: das Land mit dem höchsten Radfahranteil weltweit.

Es gab Plenarvorträge, Workshops, Diskussionsveranstaltungen und Exkursionen.

20170614_121457In einem der Workshops fanden auch die Sharrows aus Mödling Beachtung: wir sind da – in einem kleinen Aspekt – durchaus auch herzeigbar.

IMG_9009Ein Nachmittag war einem Ausflug nach Amsterdam gewidmet: 3 Stunden war Zeit, eine Stadt mit 40% Radanteil „live“ kennen zu lernen.

IMG_8992Anfangs ist das durchaus respekteinflößend, sich gemeinsam mit großen Mengen von RadlerInnen durch eine Stadt zu bewegen, in der es schon auch noch Autos und Mopeds und Straßenbahnen und Zufußgehende gibt.

IMG_8985Aber insgesamt ist es einfach faszinierend, wie problemlos die Mobilität auch in großen Rudeln funktioniert.

Interessant war, am Tag danach einen Vortrag eines Amsterdamer Verkehrsplaners zu hören: die Stadt nimmt tatsächlich Regelungen sukzessive zurück (weil sich 1. eh niemand daran hält und 2. zu wenig Platz zB für klar definierte Aufstellflächen vorhanden ist). Die Stadt verlässt sich immer mehr auf sog. „Schwarmintelligenz“ – und es funktioniert! Dort, wo Regulierungen, Begrenzungslinien und Vorschriften zurück genommen wurden, ist die Anzahl der Unfälle signifikant gesunken.

(OK: diese Erfahrung ist vielleicht nicht überall hin zu übertragen, denn die Menschen in Amsterdam haben lange Erfahrung mit dem Radfahren und (!) Autos stehen in der (Verkehrs-)Hackordnung – zumindest in der Stadt – ganz unten, fahren also völlig defensiv).

IMG_8971So „friedlich“ ist´s nur an wenigen Plätzen…

IMG_8996Absolut „wahnsinnig“ sind aber die Radabstellanlagen bei Bahnhöfen: hier Amsterdam.IMG_8997Es ist völlig chancenlos, die Massen von Rädern auf ein Foto zu bekommen.IMG_9041Hier kann man mit Mühe erkennen, dass diese Anlage über 3 Ebenen verfügt…

IMG_9080Ja: so geht Radfahren in den Niederlanden! Ich hoffe, es braucht keine Übersetzung für dieses Verkehrszeichen, das eine Radverkehrsstraße in einem beruhigten Wohngebiet kennzeichnet.IMG_9111Natürlich fahren die RadlerInnen auch nebeneinander und natürlich fährt das Auto hinter den 3 RadlerInnen her – am Foto sieht man nicht, wie lange schon. (Tatsächlich die ganze Strecke lang).

IMG_9117Zum Radlerparadies gehören auch die entsprechenden Wegweiser…

20170616_124036Im Rahmen der VELOCITY stellen viele Firmen ihre Produkte aus. Ich hab mir unter vielem anderen auch eine neue Generation von nextbikes angesehen: mit Elektromotor und Gepäcksfach vorne. Diese Räder sind heute schon in den Niederlanden, aber auch in England in Verwendung.

20170615_101652Aber es gibt auch andere Innovationen: eine französische Firma bietet einen Lastenvorbau für jedes ganz normale Fahrrad an. Man nimmt das Vorderrad aus der Gabel und ersetzt es durch diesen Vorbau. Ich bin mit diesem Rad gefahren – es fährt sich ganz normal und man kann zB 2 Kisten Bier transportieren.20170616_130640Räder wie dieses werden in großer Zahl ausgestellt. Wobei: Lastenräder scheinen weltweit ganz besonders zu boomen…

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Am vorletzten Tag gibt´s traditionell bei der VELOCITY eine Mass-Bike-Parade, zu der auch Menschen eingeladen sind, die nicht am Kongress teilnehmen. Stundenlang sind tausende RadlerInnen auf gesperrten Straßen durch Nijmegen unterwegs. Ein besonderes Erlebnis.IMG_9153

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IMG_9229Österreich war auf der VELOCITY 2017 durchaus „sichtbar“: mit Firmen, Initiativen und Organisationen.

Die VELOCITY-Konferenz war insgesamt beeindruckend (no na, könnte man sagen: in den Niederlanden). Aber gerade auch viele Gespräche mit PlanerInnen aus Ländern, die ähnliche oder noch schlechtere Bedingungen für das Radfahren haben, wie wir in Öserreich waren wichtig. JedeR versucht weiter zu kommen, manche mit ähnlichen, andere mit ganz unterschiedlichen Methoden; in manchen Ländern ist Geld offenbar kein Problem und werden Mega-Lösungen angegangen (Südkorea etwa), in manchen Ländern gibt es so gut wie keine Akzeptanz (in vielen Ländern in Südamerika, etwa – obwohl gerade diese Länder mit ihren Mega-Cities hoffnungslos im (Auto-)Verkehr ersticken). Eine Großveranstaltung, wie die VELOCITY kann aber sicher auch lokal die Einstellungen beeinflussen (deshalb findet die VELOCITY 2018 in Rio statt).

Für mich war die Konferenz der vergangenen Tage eine wichtige Bereicherung. Auch wenn das meiste Gesehene / Gehörte nicht (kurzfristig) umsetzbar ist. Aber ich habe viele realistisch umsetzbare Anregungen mitgenommen und zusätzlich die Gewissheit, dass viele auf allen Kontinenten an der Intensivierung des Radfahrens und damit ganz konkret am Klima-, am Umweltschutz, an der Gesundheit der Menschen, am sozialen Ausgleich und an lebenswerten Städten und Landschaften arbeiten.

P.S.: Österreich ist im Verkehr ein besonderer Klimasünder. Mit 2.515 kg / Person und Jahr liegt Österreich in Europa an 3. Stelle nach Luxemburg und Slowenien. In Österreich sind die CO2-Emissionen seit 1990 viereinhalb mal so stark gestiegen, wie im EU-Durchschnitt. Ein km am Fahrrad spart im statistischen Schnitt 138g CO2.
Die Niederlande liegen bei 1.990 kg CO2-Emissionen per Kopf und Jahr.

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