Heute unwirklich - aber noch vor 21 Jahren ...?

Mauerreste
Heute muss man sie suchen – die Reste der Berliner Mauer. Sie stehen nur mehr als einzelne Relikte in dem einen oder anderen Park.
Also: es hat mich schon berührt, diese Spuren zu sehen. Gerade, wenn man früher Distanz zur Polemik gegen die „DDR“ gehabt hat. Und auch wenn man immer noch nicht alles aus der DDR als unsinnig ablehnt (haben wir uns im Westen nicht über die angeblich gigantische Verschuldung der RGW-Länder lustig gemacht? Dass die nicht wirtschaften können und ihre Volkswirtschaften an die Wand fahren? Heute sind die ehem. „sozialistischen“ Länder der EU sämtlich die Schlußlichter in der Verschuldungsstatistik – also die am bei weitem wenigst verschuldeten); also gerade dann: das Leben hinter der Mauer. Wie muss das gewesen sein? Wie ist eine Politik aufgestellt, die meint, ihre BürgerInnen einsperren zu können / zu dürfen? OKOK: es gibt auch hier Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Aber das sind unsichtbare Barrieren. Den Menschen aber eine Mauer vor die Nase zu stellen und zu hoffen, dass man damit über Jahrzehnte durchkommt. Unglaublich! Andererseits: 28 Jahre hat´s die Mauer gegeben. Also funktioniert das doch – zumindest eine gewisse Zeit.
Sehr, sehr irritierend. Nach wie vor.
…und wir errichten gerade neue an den EU-Aussengrenzen, mit dem Unterschied, dass wir Flüchtlinge nicht mehr erschiessen, sondern ertrinken lassen …
Peter Mally, 02/06/10 02:22