Elisabethstraße ab 1. August wieder ohne Fahrräder

25.Juli 2011 in ärgerlich, heikel

Viele Räder im Zentrum unserer Stadt

Viele Räder im Zentrum unserer Stadt

Die provisorische Aufhebung des Radfahrverbots wird nach dem 31.7.2011 nicht verlängert.

Die Stimmung wurde in den letzten Wochen immer schlechter, weil doch zu viele RadfahrerInnen rücksichtslos unterwegs waren: jedenfalls waren sie ausreichend schnell unterwegs, um FußgängerInnen zu schrecken.

Aber es war natürlich eine heikle Initiative, denn die Elisabethstraße ist schmal und zudem vom Schrannenplatz her steil. Also lag die Latte wahrscheinlich sehr (zu?) hoch.

Tatsächlich haben die vergangenen 4 Monate aber viele Erfahrungen gebracht und nicht nur negative. Für mich birgt die aktuelle Entscheidung auch die Möglichkeit, das Thema „Radfahren in der Elisabethstraße“ zu einem späteren Zeitpunkt wieder zum Thema zu machen, ohne die Konfrontation auf die Spitze getrieben zu haben.

Ich habe bei der Diskussion über das weitere Vorgehen mit dem Bürgermeister vereinbart, dass wir so bald wie möglich verbesserte Radabstellmöglichkeiten an beiden Enden der Elisabethstraße schaffen werden.

Und unabhängig von der Lösung in der Elisabethstraße: wir werden die Bedingungen für das Radfahren in der Stadt weiter verbessern. Als nächstes durch das Öffnen von Einbahnen für das Radfahren gegen die Einbahnrichtung in der Goethegasse, der Pfandlbrunngasse, der Schürffgasse und – vielleicht – auch der Haydngasse (letzteres hängt noch aber an der Festlegung der Verkehrsströme in der Umgebung des Krankenhauses). Und in der Liechtensteinstraße haben wir auch eine gute Lösung gefunden und werden auch dort eine vernünftige Verbindung zur Hinterbrühl schaffen.

P.S.: wenn alle, die sich über das Radfahren in der Elisabethstraße gefreut haben, das auch deutlich gesagt hätten, hätte das die Entscheidung sicher beeinflusst. Auch das sollten wir uns merken.

8 Kommentare Kommentieren

Kommentare

  1. seeehr schade!

    Gerald A Gamauf, 25/07/11 11:01

  2. ad PS: Es ist halt einmal so, dass man positive Entwicklungen selbst selten aktiv kommentiert, aber ärgerliche umso schneller. Ich denke, dass die aktuelle gefühlte Entwicklung der Radfahrerzahlen die Stimmung weiter in Richtung Radfahren bringen wird, auch bei der Bürgermeisterpartei. Bin schon auf die Bilder gespannt, die beim Weinfest entstehen werden, wenn wirklich viele Fahrräder in der Umgebung des Museumspark stehen werden.

    Martin, 26/07/11 08:35

  3. Schade, aber die weiteren geplanten Verbesserungen (Radfahren gegen die Einbahn) sind eigentlich wichtiger und sinnvoller als die emotional stark beladene Elisabethstraße! Schön jedenfalls, dass Radfahren in Mödling ein politisch bedeutsames Thema geworden ist 🙂

    ROK, 27/07/11 03:24

  4. Schade, dass nicht von Anfang an klare Kriterien festgelegt wurden, nach denen am Ende der Probezeit entschieden wird, z. B. Unfallzahlen, konkrete Beobachtungen, Geschwindigkeitsmessungen, Vergleich mit der Zeit vor der Freigabe o. Ä. So ist es eigentlich eine Entscheidung „aus dem Bauch“ der Bürgermeisterpartei geworden – und die Grünen hatten wenig entgegenzuhalten. Und nachdem der Bürgermeister angeblich sogar persönlich von einem Radfahrer angefahren wurde…
    Ich frage mich nur, ob diejenigen, die durch Missachtung der Schrittgeschwindigkeit oder der Einbahn während der Probezeit jetzt das Fahrverbot beachten werden???

    Alfred Trötzmüller, 28/07/11 11:27

  5. Also natürlich wird sich ab 1. August nichts ändern: die rücksichtslosen RadfahrerInnen werden weiter ungebremst durchfahren. Es ist ein Symbol gegen die Braven…
    Aber wir haben zumindest einmal eine Probezeit gewagt. Um auch das deutlich zu sagen: es ist eine – positive – Ausnahme in Österreich. So gut wie nirgends sonst ist in Fußgängerzonen das Radfahren erlaubt (in Wien nicht, nicht in Baden…). Und so einfach ist ein Entscheidungskriterium nicht festzulegen und schon garnicht zu messen: da geht es auch um Stimmungen, Ängste, Vorurteile – ja: und Rücksichtslosigkeit.
    Und da war es einfach auch wichtig, zu sehen, ob das mit der Einbahn registiert wird (wurde es nicht); ob sich an dem Gesamteindruck etwas ändert (hat´s zu wenig); ob die, die sich darüber gefreut haben (viele) ihrer Meinung auch Ausdruck geben (haben sie nicht oder zu wenig): auch das ist eine Erfahrung.
    Aber ich glaub auch, dass man in so einer Frage keine Abstimmung machen kann. Ich denk, dass die, die sich fürchten, nicht beruhigt werden können, indem man ihnen deutlich macht, dass sie in der Minderheit sind.
    Ich werd das Thema wieder auf den Tisch bringen. Vielleicht müssen wir uns ein Kommunikationskonzept überlegen oder nur noch ein bißl warten, bis in Wien und anderswo auch die Dämme brechen. Oder einen Kompromiss finden: Fahrverbot an Samstagen und Sonntagen, zB.

    Gerhard, 01/08/11 10:35

  6. nachdem der vizebgm – nach einem tel mit ihm – meine idee der radfahrbefahrung der elisabethstraße durchgesetzt hat, das so gesehen auf meinem mist gewachsen ist, folgende stellungnahme:
    1.) also der bgm ist ja auch schon mal von einem hund angefallen worden. gibt es hundeverbot? außerdem stelle ich mal die wichtigkeit einer person in frage, was soll das heißen „der bgm (um gottes willen, unser bgm!!)ist sogar von einem radfahrer niedergefahren worden“. für alle die es noch nicht kapiert haben, bei einer schwarzen partei, mit obrigkeitsdenken der kirchen, den kaiser und gott gegenüber, habe ich verständnis, daß die das nicht „schnallen“. aber eine grüne partei? der bgm wird von den steuerzahler mödlings bezahlt, ergo ist er ein diener der gemeinde. es wäre an der zeit, daß sich das in den köpfen der politiker mal festigt…
    2.) was soll das heißen: „in wien das befahren der fuzo auch nicht erlaubt“. wien ist punkto radfahrverkehr genauso chaotisch und konzeptelos wie andere städte in österreich, ergo auch mödling. wir ersticken im autoverkehr. das verweilen am freiheitsplatz ist nicht mal samstags zumutbar. es ist da besonders interessant, daß jetzt das befahren der fuzo nicht mehr erlaubt wird, da sich die aufregten, die mit dem auto in die stadt gefahren sind. das ist grüne verkehrspolitik!! auch in wien, da fordert ja die grüne-chefin einen „knigge für radfahrer“. wo bleibt der für autofahrer!! hier wird vergeblich versucht populistische gedanken an kronenzeitungsleser und fpö(oder wie immer die jetzt heißen)wähler, zu senden. nur die werden auch mit so gedankenfurzer nie die grünen wählen…
    konsequent wäre es, zb die straßen für autofahrer zu sprerren, den es gibt ja auch übertretungen von autofahrer 🙂
    und außerdem: ein blick über den tellerrand tät nicht schaden, dh ab mit dem zug nach italien nach ferrara. hier wird im innenstadtbereich, eine komplette fuzo, geradelt ohne probleme. die stadt in italien mit der höchsten radfahrdichte…oder nach münster, deutschland, hier gibt es ein radfhrkonzept. da würden sich unsere politiker in die hose scheißen, würden die das durchführen wollen!! aber es klappt dort prima. und münster wäre in österreich die 3.größte stadt. überwiegend mehr radfahrverkehr als autoverkehr!!
    dazu braucht man aber mut und visionen. nur das feht hier bei uns leider
    lg
    kurt

    kurt, 14/08/11 12:07

  7. ich habe leider selbst gesehen, wie ein rücksichtsloser Radfahrer, beinahe ein kleines Kind, das beim Mautwirtshaus herumgelaufen ist, beinahe niedergeführt hat, weil er mit einem Affentempo durch die Fuzo gefahren ist. Leider sind es immer wieder diese schwarzen Schafe, die der Mehrheit das Leben schwer machen und solche Initiativen zu Fall bringen und die Radfahrer pauschal in ein schlechtes Licht rücken. Aber ehrlich gesagt, gibt es wichtigere Projekte als durch die Fuzo mit dem Rad zu fahren – wenn man das Stück zu Fuß geht, bekommt man mehr vom Leben in der Fuzo mit und die Zeitersparnis zwischen fahren und gehen ist gering, und wer nur durchfahren will, hat mit der Fleischgasse sowieso eine gute Alternative. Also widmen wir uns wichtigeren Radfahrprojekten – z.B. ein durchgängiger Radweg nach Perchtoldsdorf parallel zur Enzersdorferstrasse oder das angesprochene Fahren gegen die Einbahn. So long,
    Gerald

    Gerald, 31/08/11 10:05

  8. Ja, eh. Als nächstes versuch ich, das Fahren gegen die Einbahn in der Liechtensteinstraße durchzubringen. Ich hoff´, noch heuer. Dann haben wir eine Route in die Hinterbrühl (und zurück!).

    Gerhard, 02/09/11 07:38

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