Kompromissvorschlag der GRÜNEN zur Hauptstrasse
In der Koalitionsvereinbarung im April 2010 war zwischen der ÖVP und den GRÜNEN eindeutig ein Radweg gegen die Einbahn in der Hauptstraße bis zur Badstraße vereinbart worden. Wir haben jedoch in den letzten 1 1/2 Jahren erfahren, dass die ÖVP die Vereinbarung in dem Punkt nicht einzuhalten gedenkt. Zuletzt kam dann von der Landesstraßenverwaltung eine negative Stellungnahme wegen der Schwierigkeit, die Ampel an der Kreuzung Badstraße / Hauptstraße zu regeln, wenn es einen Radweg von der Badstraße in Richtung Bahnhof gäbe.
OK – offenbar ist die Zeit für wirklich gute Radlösungen in unserer Stadt noch nicht reif.
Im Hinblick auf die weitere Zusammenarbeit für die Stadt haben wir uns einen Kompromissvorschlag überlegt (unnötig zu sagen, dass die ÖVP nie irgend eine Idee zur Lösung dieses Konflikts hatte – außer, dass ihre Vorgabe zu 100% akzeptiert wird).
Die Punktation mit dem Kompromissvorschlag wurde dem Bürgermeister vor kurzem übergeben.
Ich denk, es ist ein fairer und konstruktiver Vorschlag. Und er zeigt, dass wir nicht stur sind, sondern immer wieder versuchen, vernünftige Lösungen zu finden. Kurz gesagt geht es darum, die Hauptstraße im letzten Bauabschnitt so auszuführen, dass – wenn sich die Meinung des Landes und/oder die Meinung zum Radfahren in unserer Stadt ändert – der Radweg nachträglich ohne große bauliche Maßnahmen hinzugefügt werden könnte und dass für´s erste die Hauptverbindung für RadfahrerInnen zwischen dem Zentrum und dem Bahnhof im westlichen Teil primär über die Klostergasse führt. Dazu müsste diese Verbindung jedoch noch in einzelnen Punkten verbessert werden.
Doch lesen Sie selbst.
Wir sind gespannt: wenn die ÖVP für konstruktive und sinnvolle Lösungen (und Kompromisse) zu haben ist, werden wir eine gute – wenn auch nicht optimale – Lösung präsentiern können. Wir werden sehen…
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Punktation
einer Lösung als Ersatz für den im Arbeitsübereinkommen vereinbarten, jedoch vom NÖ Straßendienst abgelehnten Radweg in der Hauptstraße:
1) Hauptstraße, Bauteil 3:
wird so geplant, dass die Möglichkeit besteht, nachträglich mit geringem Aufwand einen Radweg einzubauen (nur durch Versetzen des Randsteins und Niveauanhebung um 3 cm für einen Streifen von ca. 1,1 m Breite):
– Fahrbahnkante auf der Nordseite der Hauptstraße in möglichst nördlicher Position (entsprechend der geplanten Radfahrvariante 2)
– Mehrzweckstreifen in Einbahnrichtung (Fahrbahnbreite entsprechend der Hauptvariante 4 m inkl. Mehrzwecksteifen, im westlichen Abschnitt zusätzlich Abbiegestreifen mit 3 m Breite)
– auf der Südseite bleibt die für Parkplätze und Gehsteige vorgesehene Fläche möglichst ungegliedert (bauliche Abgrenzungen bzw. abweichende Oberfläche nur im Bereich von Hauseinfahrten, Parkplätze werden nur mittels Farbmarkierung gekennzeichnet).
– Möblierung und Fahrradabstellplätze so angeordnet, dass sie auch bei nachträglich abgetrenntem Radweg bestehen bleiben können.
2) Klostergasse:
– Straßenoberfläche wird für Radverkehr durch Entfernen der Aufpflasterungen und Sanierung von Pflaster-Unebenheiten geglättet.
– Tempobeschränkung (Schritttempo in Wohnstraße) wird für Radverkehr durch geeignete Maßnahmen aufgehoben.
3) Sebastian-Kneipp-Gasse:
– wird für RadfahrerInnen freigegeben
– an der Einmündung der Sebastian-Kneipp-Gasse in die Klostergasse wird durch Markierung/bauliche Maßnahmen ausreichende Sicht für ein gefahrloses Einfahren in die Klostergasse hergestellt.
4) Kreuzung Hauptstraße – Wehrgasse/Zufahrt zur Klostergasse (Josef-Deutsch-Platz):
– Radfahrerüberfahrt über die Hauptstraße
5) Kreuzung der Hauptstraße – Badstraße/Sebastian-Kneipp-Gasse:
– Anpassung der Ampelregelung und Beschilderung für Ausfahrt des Radverkehrs aus der Sebastian-Kneipp-Gasse in die Badstraße und umgekehrt.
6) Freiheitsplatz:
– Radfahrerüberfahrt zwischen Herzoggasse und verlängerter Klostergasse parallel zum bestehenden Fußgänger-Schutzweg
7) Radabstellplätze :
in ausreichender Zahl in der Hauptstraße, in der Badstraße (Kreuzungsbereich Hauptstraße) und in der Sebastian-Kneipp-Gasse.
8) Kreuzung Hauptstraße-Freihofgasse/J.-Thoma-Straße:
– Anpassung der Ampelregelung und Beschilderung für Ausfahrt des Radverkehrs aus der Freihofgasse in die Hauptstraße bzw. J.-Thoma-Straße und umgekehrt.
– Verbesserung der Markierung des Mehrzweckstreifens im Kreuzungsbereich, z. B. durch Farbasphalt.
Mit den Bauarbeiten des 3. Bauteils der Hauptstraße wir erst begonnen, wenn die in den Punkten 1 bis 7 dargestellte Verkehrslösung geplant und – soweit erforderlich – mit den zuständigen Stellen des Landes abgestimmt worden ist.
Finanzierung im 1. NTVA 2012 (Landesförderung für Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs wird beantragt.)
Also dieser Vorschlag gefällt mir und auch dass an einer Lösung der Umsetzung der gemeinsamen Koalitionsvereinbarung gearbeitet wird. Offensichtlich hat der Koalitionspartner nicht damit gerechnet, dass die GRÜNEN das Koalitionspapier tatsächlich genauso umsetzen möchte… 😉
Martin, 17/02/12 06:21