Kilometerradln - auch in Mödling!

31.März 2013 in herausfordernd

Am 1. April geht´s los.

Am 1. April geht´s los.

Heuer zum dritten Mal wird am 1. April eine g´scheite Initiative gestartet, die Menschen zum Radlfahren im Alltag motivieren soll: KILOMETERRADLN.

Bis Ende August ist dieser Wettbewerb offen und RadfahrerInnen werden eingeladen, ihre Alltagsstrecken einzutragen. Das gibt ein bißl´ Wettbewerb – auch und vor allem zwischen Orten (und Betrieben).

Ich weiß nicht, ob durch das Projekt wahnsinnig viele zusätzliche Kilometer gefahren werden. Aber man wird sich auch selbst bewußt, wieviel man/frau eigentlich am Rad sitzt. Und wieviel andere das selbe tun. Auch wenn die Angaben natürlich nicht nachprüfbar sind – aber RadfahrerInnen sind ja sowieso grundehrlich…

Aber: Mödling war mit den (dokumentierten) gefahrenen Strecken im vergangenen Jahr nur an 170. Stelle in NÖ und sogar im Bezirk nur 9.
Ich finde, dass das nicht so bleiben kann: Mödling darf beim Radfahren nicht *so* weit hinten liegen!

Es wär nett, wenn sich heuer mehr MödlingerInnen registrieren würden – und wir auch dadurch deutlich machen, dass Mödling eine Stadt des Radfahrens ist! (Die URL liegt hinter dem Logo).

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Franz S. Gschmeidler, Redakteur und Antisemit

27.März 2013 in gestern & heute, heikel

Aufmacher in der NÖN vom 27.3.2013

Aufmacher in der NÖN vom 27.3.2013

In den – in dieser Hinsicht unseligen – 70er-Jahren hat die Stadt einen Bürger mehrfach geehrt: mit einem Ehrenring und der Benennung eines Wegs, der Gschmeidler-Promenade.

Im vergangenen Jahr ist der Name nun in einem Zusammenhang Gegenstand der Diskussion im Gemeinderat geworden, der für mehr oder weniger Interessierte immer klar war: Franz Gschmeidler, Herausgeber der Mödlinger Nachrichten vor, während und nach der Nazizeit, war ein bekennender Nazi und rabiater Antisemit.

Dies wurde durch ein historisches Gutachten penibel belegt, das vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands im Auftrag der Satdt erstellt wurde. Das Gutachten liegt seit kurzem vor.

Wie nun entscheiden? Manche teilen zwar die Meinung, dass die belegten Artikel von Franz Gschmeidler ein Graus und im höchsten Maß verwerflich sind; sie haben aber Angst, dass mit einer Umbenennung eine Lawine losgetreten werden könnte. Gibt es nicht noch andere Apologeten der Nazidiktatur, nach denen in Mödling weitere Gassen benannt sind? „Wann hat das dann ein Ende“?

Ich denke, dass die Stadt Mödling während der vergangenen Jahre einige Zeichen gesetzt hat, die belegen, dass man über die Phase des Zudeckens und Vergessens hinaus gekommen ist. Die Stadt hat 2003 durch die Nazis vertriebene MödlingerInnen eingeladen und mit ihnen das Denkmal für die Synagoge eingeweiht. Seither wurden 32 Stolpersteine für von den Nazis ermordete BürgerInnen in Straßen dieser Stadt gesetzt – und zwar nicht heimlich, sondern im Bewußtsein der Verantwortung nicht für die Verbrechen, sondern für die Aufarbeitung der Geschehnisse und durchaus auch für die Rolle, die viele BewohnerInnen der Stadt bei der Demütigung und letztlich der Vertreibung ihrer jüdischen Nachbarn gespielt haben. Ich finde, daß all das ein Zeichen für die selbstbewußte Sicht einer aufgeklärten und weltoffenen Stadt ist, die sich auch den dunklen Kapiteln ihrer Geschichte stellt. (Nicht vergessen werden darf, dass der Jüdische Friedhof in Mödling einer der am besten gepflegten in der ganzen Republik ist).

Jetzt ist das Thema „Gschmeidler“ aktuell. Und es wird sichtbar, mit welch bewußter Ignoranz auch unsere Stadt noch in den 70er-Jahren weggeschaut hat.

Ich bin – noch vor einer Entscheidung bei den GRÜNEN und noch lange vor der Entscheidung des Gemeinderats – dafür, die Franz S. – Gschmeidler-Promenade umzubenennen. Das Gedenken an die Kapitulation Nazi-Dutschland gegenüber vor 75 Jahren wäre ein passender Anlass dafür. Wir sollten nicht in der Öffentlichkeit sichbare Ehrungen für Menschen aufrecht erhalten, die mit Hitler nicht nur mitgelaufen sind, sondern sich als besonders ambitionierte Fanatiker hervorgetan und sich nach 1945 nie davon distanziert haben. Und einen Zeitungsherausgeber mit seiner meinungsbildenden Wirkung darf man da sicher besonders bewerten.

P.S.: das Gutachten ist zur Zeit als „vertraulich“ bewertet. Ich denke, das ist nicht richtig: man sollte das Ergebnis der Erhebungen möglichst bald der Öffentlichkeit zugänglich machen. Auch das als bewußtes Zeichen der Stadtpolitik.

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"Zuhause ist überall"

24.März 2013 in interessant, persönlich

coudenhove-kalergi-zuhause-ist-ueberall-653x1024Vorweg: Ich schreib im Blog nicht über jedes Buch, das ich les´…

Über dieses aber schon.

Barbara Coudenhove-Kalergi hab´ ich eigentlich regelmäßig seit ich halbwegs erwachsen bin wahrgenommen – sie war und ist ja mein ganzes politisch-interessiertes Leben hindurch in den Medien präsent. Und ich hab ihre Analysen und Kommentare immer als beeindruckend wahrgenommen. Wohl zum Teil auch wegen ihrer teilnehmenden, aber nicht aufregenden Art. Und natürlich, weil ich glaubte zu wissen, dass sie auf der richtigen Seite steht (bitte mir diesen Ausrutscher zu verzeihen: ich möchte den Satz nicht erklären müssen).

Auf ihr autobiographisches Buch war ich sehr gespannt – und das zu Recht. Sie schreibt über ihr bisheriges Leben als Teil der Geschichte und der Geschicke (Mittel-)Europas in einer Art und Weise, dass ich das Buch immer nur kurz weglegen konnte. Sie hat Entwicklungen erlebt, die wir alle von den Fakten her kennen. Naziherrschaft. Vertreibung aus der Tschechoslowakei. Besatzung und Wiederbeginn Österreichs. Aber wir wissen auch: die Wirklichkeit ist mehr als die Fakten. In dem von ihr beschriebenen Erlebten gewinnt das nüchterne Wissen Leben. Vielleicht (wahrscheinlich) hatte sie auch viel Glück – und natürlich auf Grund ihrer Familie auch gute Voraussetzungen, nicht nur zu überleben: aber über die Vertreibung aus ihrer Heimat Prag schreibt sie beeindruckend und ohne jenen Chauvinismus, der in dieser Situation wohl verständlich wäre.

Als Teil ihres Berufs war sie dann bei so ziemlich allen Ereignissen dabei, die jemanden wie mich als gleich nach dem Krieg Geborenem in den letzten Jahrzehnten bewegten, ein bißl´ ein als Privileg der Geschichte. Aber ich kann mich in so ziemlich jeder Sequenz in ihrem Blickwinkel bei ihren Interpretationen wiederfinden. Für meine subjektive Sicht der Welt ist ihr Buch die Bestätigung: ja, so war´s wirklich.

Barbara Coudenhove-Kalergi ist nicht zuletzt ein Beispiel für ein Leben, das nicht in Schemata passt (jedenfalls was das von ihr Preis gegebene betrifft). Auch das fasziniert und ist ein Beleg, dass die (Lebens-)Wirklichkeit ganz einfach und natürlich widersprüchlich ist.

Wir hatten Barbara Coudenhove-Kalergi 2004 anlässlich der Europa-Wahl zu einer Podiumsdiskussion mit Johannes Voggenhuber eingeladen, die ich moderieren durfte. Banausenhaft hab´ ich nicht gewusst, dass ihre Großmutter, Mitsuko Aoyama, lange Jahre in Mödling gelebt hat und sie folglich nicht auf ihre Großmutter angesprochen. Das ist mir nachträglich ziemlich peinlich geworden, als wir vor ein paar Jahren den kleinen japanischen Garten hinter dem Museum eröffnet haben und mir der Zusammenhang deutlich wurde.

Ihr damals live zuzuhören, war aber ein wirkliches Erlebnis.

Und für mich war auch das Buch ein Erlebnis.

P.S.: das Buch hab ich bei der mobilen buchhandlung erstanden. Es gibt´s aber natürlich überall zu kaufen 🙂

P.P.S.: am 21. September liest Barbara Coudenhove-Kalergi bei der Literarischen Gesellschaft im Museum.

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Ein Frühling für das Radfahren - das Radopening am 20. März

20.März 2013 in erfreulich

Blasmusik beim Radfest

Blasmusik beim Radfest

Heute haben wir am Schrannenplatz das Radopening 2013 begangen.

Zum einen (und um Beiträgen zuvor zu kommen): natürlich sind erfreulich viele auch im Winter mit dem Rad gefahren.

Aber tatsächlich ist die wärmere Jahreshälfte die Zeit, in der das Radfahren sichtbar einen – immer größeren ! – Teil der Mobilitätsbedürfnisse abdeckt.

Also haben wir den Tag, an dem die nextbikes angeliefert wurden, für das Radopening genutzt. Und – natürlich – war dieser Tag sonnig & warm – anders als der Tag davor und der Tag danach. (Der Bürgermeister hat mir auf meinen Hinweis, dass er das Wetter als Zeichen sehen möge, geantwortet, dass ich nun offenbar am Weg bin, katholisch zu werden…).

Tatsächlich waren viele Menschen bei uns: und auch sehr viele RadfahrerInnen. Es war eine feine Atmosphäre und eine gute Stimmung. Und ein paar der interessantesten Radhändler der Region waren da:

Ich glaub´, dass der Tag – und das Wetter heute (!) – eine gutes Omen für eine perfekte Radlersaison sind.

Übrigens: am 1. April beginnt wieder die neuen Kilometer-Radl-Saison. Es wär sehr (sehr) schön, wenn Mödling heuer eine noch bessere Rolle spielen könnte. Also bitte registrieren und die Alltagskilometer eintragen!

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Na ja: das ist´s! In Kopenhagen...

19.März 2013 in interessant

Kopenhagen ...

Überlegt einmal, wieviel Platz die Leute auf dem Foto bräuchten, wenn sie mit dem Auto fahren würden.

Der Artikel im Standard ist sehr lesenswert.

Natürlich: der hohe RadfahrerInnen-Anteil resultiert auch aus der relativ schlechten Versorgung mit Öffis. Aber trotzdem, die städtische Mobilität *kann* mit dem Fahrrad abgewickelt werden. Dazu gehören leistungsfähige und sichere Radverkehrslösungen und ein kollektives Gefühl, dass es fein ist, mit dem Rad unterwegs zu sein.

Ersteres versuchen wir – auch in Mödling / mühselig – zu verbessern. Das zweitere scheint sich langsam breit zu machen. Und das find ich so schön: die Leute fahren mit dem Rad, auch wenn die Infrastruktur bei weitem noch nicht akzeptabel ist.

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Radopening 2013

18.März 2013 in interessant

Radopening 2013

Machen drei Jahre schon eine Tradition?

Egal. Jedenfalls veranstaltet die Stadt am kommenden Mittwoch, dem 20. März das heurige Radopening am Schrannenplatz. Beginn ist 16.00 Uhr.

Die Veranstaltung ist ein kleiner symbolischer Akt zur Motivation der BürgerInnen, zur Fortbewegung in der Stadt „ab sofort“ das Rad zu nutzen.

Dass der 20.3. kalendarisch zwar der Beginn des Frühlings ist, tatsächlich aber das Risiko besteht, dass wir im Schnee stehen – das ist Pech. (Nein! Der Mittwoch ist der einzige Tag mit halbwegs annehmbaren Temperaturen in dieser Woche. Sicher!).

Geboten wird ein kleiner Rundblick über verschiedene Aspekte des Radfahrens: neue Radprojekte der Stadt, Infos von RADLAND NÖ, Stände von Radhändlern (u.a. kommt eines der sensationellen Christiania-Transporträder aus Dänemark), eine Möglichkeit zur Codierung von Fahrrädern (leider nicht mehr kostenlos), etwas zum Naschen vom Weltladen und Blasmusik. Und als Höhepunkt das Eintreffen der nextbike-Leihräder, die ab 20.3. genutzt werden können. (Letzteres ist der Grund, weshalb wir das Radopening heuer auf einen Mittwoch gelegt haben).

Kommt vorbei und schaut, was es zu sehen gibt bzw. wer aller zum Tratschen da ist…

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Danke !

13.März 2013 in erfreulich

zahlDanke für 864 Vorzugsstimmen im Bezirk Mödling.

Damit bin ich nach BM Schuster (Perchtoldsdorf, ÖVP), BM Hintner (Mödling, ÖVP) und BM Wöhrleitner (Wr. Neudorf, SPÖ) vierter im Bezirk.

Das ist nicht selbstverständlich und freut mich sehr.

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Nachhaltige Energie in Mödling - zum "Mitlesen"

10.März 2013 in erfreulich, interessant

Die PV-Anlage am Dach des Gemeindeamts

Die PV-Anlage am Dach des Gemeindeamts

Ende 2011 hat die Stadt 5 Photovoltaik-Anlagen auf Dächern der Gemeinde installiert. Als Partner im Rahmen des EU-Projekts „holistic“ haben wir dafür auch einiges an finanzieller Unterstützung lukrieren können.

Schon im Jahr davor wurde im Bereich des Wasserwerks im Prießnitztal ein Trinkwasserkraftwerk installiert.

Beides sind Beispiele für eine fortschrittliche Energiepoltik, der sich die Stadtgemeinde Mödling verschrieben hat. (Und es werden weitere Projekte folgen).

Nun können Sie die Entwicklung der Energiegewinnung „live“ mitverfolgen: seit kurzem gibt es die Werte der Anlagen laufend im WEB zu verfolgen.

Ich find es sehr spannend, mitzuverfolgen, wie die Anlagen auch an Tagen mit schlechtem Wetter Energie liefern. Und das völlig ohne Nebenwirkungen und Abgase. Nur wenn Schnee auf den Panelen liegt, ist´s wirklich aus mit der Energielieferung 🙂

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Sehr, sehr schön! Ein dickes Danke an alle gestern GRÜNEN MödlingerInnen!

4.März 2013 in erfreulich

landtagswahl_2013_Moedling_01.GIFEs war ein schöner Tag, der 3. März. Die Sonne schien und es war das erste Mal heuer schon ein bißchen wie früher Frühling.

Konnte da ein schlechtes Wahlergebnis passieren?

Nein, im Ernst: ich freu´ mich sehr über das Ergebnis der Landtagswahl – insgesamt und vor allem in Mödling.

Wir sind mit ziemlichem Vorsprung auf die SPÖ die Nr. 2 in Mödling und haben als einzige im Gemeinderat tätige Partei dazu gewonnen. Und wir sind auch grün-landesweit die Nr. 2: wir haben das zweitbeste Ergebnis der GRÜNEN in einem Ort in Niederösterreich; hinter Ma. Enzersdorf: so eine Schande :-).

Ich weiß, dass gestern der Landtag gewählt wurde. Aber ich war vorher und bin auch nach der Wahl der Meinung, dass abgesehen von der ÖVP, die die Wahl voll auf Pröll ausgerichtet hat, die Wahl auch ein Gradmesser der Arbeit der lokalen Organisation(en) ist. Und ich nehm´ die fast 20% als eine Bestätigung unserer Arbeit der vergangenen drei Jahre: und zwar sowohl was den Inhalt betrifft, als auch die Form. Ich denk´,  dass es unsere  Themen sind, die die Menschen in immer größerem Maß teilen und es ist die Art, wie wir sie versuchen, umzusetzen. Das gilt für den Radverkehr wie auch für die energiepolitischen Projekte. Und das gilt auch für die vielen, kleinen Aspekte der Verantwortung im Rahmen der Regierung: für die Behandlung auch kleiner verkehrspolitischer Anforderungen bis hin zu Systementscheidungen in der Gemeinde-IKT.

Eine Regierungsbeteiligung birgt für den kleineren Partner immer das Risiko, Gunst der WählerInnen einzubüßen; es ist ungleich einfacher, aus der Oppositionsrolle „Wind“ zu machen, als für die „Mühen (in) der Ebene“ belohnt zu werden: da gilt es immer wieder, Kompromisse zu schließen und vieles, was erwartet wird, geht dann nicht oder nicht so wie geplant. Da ist es ganz besonders wichtig, glaubwürdig zu bleiben und die Rahmenbedingungen ehrlich zu kommunizieren. Und sich darauf zu konzentrieren, was realistisch möglich ist – und das gut zu machen. Das scheint uns bisher offenbar recht gut zu gelingen…

Wir nehmen den Erfolg vom vergangenen Sonntag als Ansporn, unserer Linie treu zu bleiben und mit noch mehr Elan weiter zu machen.

Und dann hoffe ich, dass wir auch in Zukunft das Vertrauen der Menschen in unserer Stadt bekommen.

Aber für die Stimmen am 3. März sage ich im Namen aller GRÜNEN, die in Mödling mitgeholfen haben, VIELEN DANK!

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