Bahnhofsplatz: Präsentation der Pläne aus dem Wettbewerb

4.April 2014 in interessant

Sicht vom Bahnhof nach Nord-Westen

Sicht vom Bahnhof nach Nord-Westen

Gestern, am Donnerstag war in der Stadtgalerie die Präsentation des Siegesprojekts aus dem EU-weitern Wettbewerb zur architektonischen Gestaltung eines Bürogebäudes und des Bahnhofsplatzes selbst.

Ich finde, es war eine gute Vorstellung und eine interessante Diskussion. (Frage nur: weshalb trauen sich Leute nicht eine positive Meinung zu äußern? Mir und anderen haben einige Zuschauerinnen nach der Diskussion zu verstehen gegeben, dass ihnen die Pläne gefallen. Offen gesagt haben das aber nur ganz wenige).

Die Unterlagen der Präsentation liegen alle auf der Homepage der Stadt unter www.moedling.at/bahnhofplatzneu.

Klar ist, dass das (erst) der Beginn der Diskussion ist. Aber ein Anfang ist gemacht…

7 Kommentare Kommentieren

Kommentare

  1. Wo es wenig Positives gibt, wird man nicht viel Positives erwähnen können.

    Ein 7-stöckiges Hochhaus mit Glasfassade soll also Mödlings neues „Entree“ sein – errichtet auf einer Fläche die heute (noch!) als Grünfläche/Park gewidmet ist?
    Gebäudeschluchten sollen entstehen die an NY erinnern, aber nicht zu Mödling passen? Ein ohnedies schon enger und hektischer Bereich soll noch enger, und dadurch noch hektischer werden? Der zahlreiche Verkehr der B11 (Tamussino-Straße/Bachgasse) soll durch einen überdachten Irrgarten geführt werden, und so zum Erliegen gebracht werden? Irre? JA!

    Was hier mal wieder passiert ist ganz klassisch – und leider lassen sich auch die Grünen dafür missbrauchen:

    Ein dem Land NÖ und somit dem Dunstkreis der ÖVP zuzurechnender Immo-Konzern hat es verabsäumt sich rechtzeitig an einem der Unternehmensstandorte Büroflächen zu reservieren – immerhin stand über viele Jahre das ehem. Kino leer, welches über mehrere Stockwerke eine beträchtliche Brutto-Gewerbefläche darstellen hätte können (nun von einem Lokal genutzt, von außen immer noch reduziert attraktiv). Gut, dann eben mal schnell wieder eine Park/Freifläche verbauen, gibt ja noch eine – und von ÖVP-Freund zu ÖVP-Freund ist eine Umwidmung selten ein Problem – das Volk lenkt man mit einer Bahnhofsplatz-Umgestaltung ab – welche ohnedies kommen würde bzw. nötig wäre. Das alles garniert mit Renderings, die hübsch aussehen – aber so nie Realität werden (bestes Mödlinger Beispiel dazu Renderings der „Hauptstraße neu“ versus „Realität“).

    Bravo dazu. Nicht nur hat Mödling viel an Charme durch die verhunzte Hauptstraßen-Umgestaltung verloren (nicht alles ist schlecht, keine Frage – jedoch der reduzierte Grünraum + unpassendes Lampendesign ist evident), nun soll auch noch ein Glaspalast errichtet werden, und Hochhaus-„Flair“ nach Mödling kommen. Von der Gartenstadt Mödling zur Betonstadt Mödling – in weniger als 3 Amtsperioden. Rekordverdächtig. So von ÖVP zu ÖVP halt.

    Peter, 05/04/14 09:19

  2. Vieles am Entwurf ist positiv. Doch Aufgabe bei der BürgerInnen ist es eher aus dem Projekt die Punkte herauszuholen, die nicht zu Mödling passen.

    Darum wurden mehr Änderungswünsche als Euphorie geäußert.

    Florian Kolomaznik, 05/04/14 06:21

  3. Lässt sich dieses „Vieles“ auch argumentativ stützen und konkretisieren? Nach umfassender Plananalyse scheint es einen einzigen echten positiven Pkt, die bessere Erreichbarkeit des Bahnhofs (Gegenverkehr) bei gleichzeitiger Entlastung der Demelgasse zu geben. NUR – es gibt keinen offensichtlichen Grund der dies nicht HEUTE schon (und sehr kurzfristig wie kostengünstig) erlauben würde – indem in der Nebenfahrbahn (entlang der Gebäudezeile) die Einbahn umgedreht wird, und eine Abbiege/Fahrspur bei der Kreuzung wegkommt – nichts anderes macht der „Sieger“-Entwurf (wobei dieser noch die Abbiege-Spuren dermaßen kürzt, dass ein Verkehrsinfarkt vorprogrammiert ist – das würde ein einfaches „umdrehen“ der einen Fahrbahn verhindern). Dafür braucht es zum Glück nicht den Rest des unpassenden Entwurfs – und schon gar nicht das Hochhaus im Park.
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    Was ist denn so unpassend? •• Die Situation der Bussfahrer verschlechtert sich – entweder längerer Fußweg mit Steigung/Gefälle via Unterführung, oder direkt und „irgendwie“ über die B11-Fahrbahn. Nicht schwer zu erraten, was regelmässig genutzt werden wird und welches Gefahrenpotential darin liegt •• Der Verkehrsfluss der B11 wird beträchtlich gestört – Durchfahrt durch einen überdachten Bereich mit herumirrenden Öffi-Nutzern (bisher ist das Queren der B11 um von Bus zu Bahn und vice versa zu wechseln nicht nötig, bei diesem Plan schon), zusätzliche Kurven, schlechte Sichtachsen, eine Abbiege-Spur weniger in die Hauptstraße bei gleichzeitig viel zu kurzen Fahrstreifen – die beiden Rechtsabbiege-Spuren benötigen eine verlängerte Grünphase (wie aktuell), sobald jedoch links/geradeaus-Fahrer (es genügen wohl paar Kfz bzw. 1-2 Busse) ihre Spur verstellen kann niemand mehr abbiegen – aktuell deutlich besser, und dennoch kommt es immer wieder zu Stau) … •• Unrealistischer Holzbelag – bringt eine warme Farbe in die Renderings (es muss ja hübsch sein, so lullt man die Leute (auch auf der Gemeinde) ein ..) ist aber nicht praktikabel, bei all dieser Steigung sogar gefährlich •• Eine Beton-Plattform anstatt lebendiges Grün (wer bitte soll sich dort aufhalten – so oberhalb der Abgase von Bus & Co ?) •• Sinnloses Zubetonieren von Grünflächen •• Entfall von gut 30-40 Parkflächen (ohne Bereich rund um Spar & Co!) •• Einfahrt in die Tiefgarage nur mehr aus einer Fahrtrichtung möglich, die Ausfahrt wird den Fluss der B11 weiter reduzieren (nur, wo soll der Verkehr hin? Abgeschafft wird er dadurch nicht – lediglich gestaut) •• Kiss & Ride – ist sehr notwendig, in der geplanten Form jedoch viel zu eng, Chaos und somit Stress vorprogrammiert •• Durch Rampen, Unterführungen, Plattformen wesentlich Steigung/Gefälle für Fußgänger als heute •• Deutliche Reduzierung der Grünflächen (es bleiben ein paar eingebaute Bäume) – der GESAMTE restliche Bahnhofsplatz wird Beton (also keine Blumen, Rasen, Sträucher etc. mehr) •• Errichtung eines 7-stöckigen Glaspalastes in einer Parkfläche, Verengung des gesamtes Raumes, Verschachtelung durch Betonpfeiler, Betonbrücken etc.
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    Wie kann man also an diesem Plan „vieles“ positiv finden? Mal abgesehen davon, dass solche Beton/Glaskonstruktionen gut nach Brasilia passen (oder in die seelenlose Donaucity), aber nicht zu und nach Mödling. Nehmt euch den Bahnhofsplatz Baden als Vorbild, aber lasst die Finger von solchen abstrusen Planungen. Dieser Raum gehört der Mobilität, stattdessen wird eine chillout-area designt, und Mobilität weitgehend erschwert. btw – wurde auf die Optimierung der „HTL-Busse“ auch gleich über Bord geworfen?

    Peter, 07/04/14 10:38

  4. Die Angst von Architekten und Raumplanern vor der Natur ist grenzenlos. Offensichtlich gibt’s hier ein kollektives Trauma.

    Roman, 08/04/14 01:19

  5. Ich finde die Planung ansich schon gelungen, vorallem die Möglichkeit die Busse unter Deck zu stellen. Auch sehr gut finde ich, das vor dem Bahnhofsgebäude ein grosser Platz für Fußgänger entsteht. Derzeit fällt man ja sprichwörtlich in den Verkehr wenn man bei der Tür herauskommt.

    Negativ hingegen empfinde ich die Verquickung von einem Hochhausprojekt mit der Bahnhofsplatz-Neugestaltung. Ich denke dem Neubauprojekt ist es am meisten geschuldet warum mit diesem Projekt die letzten bestehenden Grünflächen am Bahnhofplatz verschwinden.

    Ich hoffe doch die Mödlinger Stadtregierungen ist auch in der Lage öffentliche Räume neu zu gestalten, ohne das ein Anrainer ausbauen will.

    ACP, 10/04/14 06:05

  6. Bus-Stellplätze zu überdachen ist ja ein Thema, eine dunkle Beton-Grottenburg – und zusätzlich noch mitten durch die B11 zu führen, also Bus/Bahn/(Taxi) zu „spalten“ statt als einen Verkehrskörper zu betrachten – ein anderes. Eine Überdachung als Schutz gegen Wind & Wetter sollte hell, freundlich, transparent und „leicht“ sein – der Entwurf ist das Gegenteil und vernichtet jeden cm2 Grünfläche.
    Mehr Raum für Fußgänger wäre positiv, ja – nur – bitte Plan genau beachten: Die Gehsteige sind genauso schmal, die restliche Fläche aufgrund der Verwindungen, Brücken/Unterführungen ähnelt einem Kinder-Abenteuerspielplatz, aber keiner für alle Altersgruppen und Jahreszeiten gut nutzbaren Gehfläche (von der Ablenkung mit dem Holz mal ganz zu schweigen …).
    Die Verquickung – völlige Zustimmung – typisches Ablenkungsmanöver halt …

    Peter, 10/04/14 10:57

  7. VÖLLIG UNVERSTÄNDLICH

    WARUM werden Neubau eines Bürogebäudes und Neukonzeption des Bahnhofsplatzes verquickt? Die einzige (EINZIGE) positive Neuerung, nämlich eine alternative Verkehrsführung durchzudenken, hat damit absolut nichts zu tun.

    WARUM legt man nicht probeweise auf dem Schrannenplatz/Rathausgasse Holzbretter auf? Die BürgerInnen werden begeistert sein, dass bei Nebel, Regen und Schnee die Fläche rutschig und nicht begehbar ist, und sich umso mehr auf den neuen Bahnhofsplatz freuen! (und a propos: hat die Gemeinde denn genügend Geld auf der Seite, um die geradezu unvermeidlichen Klagen wegen gebrochener Glieder abzufedern?)

    WARUM wird die Präsentation so gestaltet, als wäre der Bahnhofsplatz eine schier unendliche Ebene? (die Bilder sind völlig unrealistisch!)

    WARUM soll es attraktiv sein, nicht gleich neben dem Bahnhof die Anschlussbusse zu haben?

    WARUM soll es wünschenswert sein, dem grünen Bahnhofspark (der bereits bei der Herstellung des jetzigen Zustands um mindestens ein Drittel reduziert wurde) endgültig den Garaus zu machen?

    usw. usw.

    Wolfgang, 02/05/14 09:13

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