Erinnerung an KZ Hinterbrühl: Kreuzweg am Karfreitag
Im Bewußtsein der Öffentlichkeit ist dieses Außenlager des KZ Mauthausen nicht sehr bekannt und nicht im Bewußtsein.
Im September 1944 in der Johannesstraße errichtet war es bis zum Ostersonntag 1945 Gefängnis für hunderte, vorwiegend politische Häftlinge, die in der nahen Seegrotte Rümpfe für Kampfflugzeuge fertigen mussten. Die „Lebens“- und Arbeitsbedingungen waren offenbar auch für Konzentrationslager besonders brutal und unmenschlich.
Knapp vor der Befreiung wurden die Gefangenen am Ostersonntag, dem 1. April 1945 gezwungen, nach Mauthausen zu marschieren. Die nicht mehr Gehfähigen wurden am Vorabend mit Benzinspritzen ermordet.
Erst 1988 wurden die Ereignisse in diesem Teil der Hinterbrühl durch ein Schulprojekt eines Badener Gymnasiums aufgearbeitet. Und bald darauf ist es gelungen, ein Grundstück – einen Teil des ehemaligen Lagergeländes – unter ein bißl abenteuerlichen Umständen zu erwerben und als Gedenkstätte zu adaptieren. Großen Anteil am Wachhalten der Erinnerung und auch an der Einrichtung und Pflege der Gedenkstätte hatte und hat die Pfarre Hinterbrühl.
Wie jedes Jahr wurde heute der Gefangenen, der Mißhandelten und der Getöteten im Rahmen einer Kreuzwegandacht gedacht.
Ich finde, es ist gut, dass sich nach wie vor Menschen finden, die das Wissen über die dunkelsten Kapitel der österreichischen, aber eben auch der lokalen Geschichte aufrecht erhalten und die Menschen nicht vergessen, an denen auch hier bei uns unmenschliche Verbrechen begangen wurden.
Informationen zum KZ Hinterbrühl finden Sie auf der Seite der Pfarre, auf einer antifaschistischen Seite und bei Wikipedia bei der Geschichte der Hinterbühl.
P.S.: von der offiziellen Gemeinde Hinterbrühl war heute leider niemand bei der Feier anwesend.
Gepflegt wird die Gedenkstätte übrigens von den Jugendlichen der Gartenwerkstätte des Heilpädagpgischen Zentrums Hinterbrühl!
Peter, 24/04/14 07:47