Neue Radverbindung: über den Mödlinger Spitz
Die größte Herausforderung bei der angesagten Verbesserung der Bedingungen für das Radfahren in unserer Stadt ist, Lücken zu schließen. Dort, wo es einfach war, wurden auch in der Vergangenheit Radfahranlagen gebaut, wenn auch vielleicht nicht so, wie sich RadfahrerInnen das vorstellen, aber immerhin (Tamussionostraße, Grenzgasse, zT Wienerstraße). Aber immer, wenn´s heikel wird, endet der Radweg/-streifen im Nichts.
Also hatten wir die Aufgabe, die Verbindungsstücke zu errichten – also die herausfordernden Passagen.
Das war die Achsenaugasse bachabwärts von der Badstraße, die Liechtensteinstraße in Richtung Hinterbrühl (damit wurde die Radverbindung entlang des Mödlingbachs vervollständigt) und zuletzt die Neusiedlerstraße (als Erschließung des Neusiedlerviertels). Es musste jeweils versucht werden, unter gegebenen Rahmenbedingungen Platz für RadfahrerInnen zu schaffen. (Wenn mehr Platz vorhanden wäre, könnte der Platz größer sein…).
Ein Manko ist die Nord-Süd-Verbindung im Bereich der Schöffelstadt: RadfahrerInnen kommen nicht ohne Qual vom Bachradweg in Richtung Spital / Handelsakademie / Landespflegeheim. Der „Radstreifen“ entlang der Duursmagasse endet im absoluten Nirwana.
Bis vor kurzem.
Seit ein paar Tagen gibt´s nun eine Querung über den Mödlinger Spitz als Verbindung von der Duursmagasse zur Theresiengasse. Die Theresiengasse ist eine 30km/h-Zone und deshalb für das Radfahren auf der Straße geeignet.Mit dieser Querung haben wir nun eine erste Erschließung der Schöffelstadt vom Bachradweg aus – und u.a. eine Anbindung der Vienna Business School (HAK).
Die nächsten Schritte in diesem Bereich müssen eine Verlängerung des Radstreifens entlang der Wiener Straße, eine zeitgemäße Lösung für das Radfahren durch die Duursmagasse und eine Anbindung der Krankenhauses von der Wienerstraße über die Gabrielerstraße sein. Alles das sollte in den nächsten ein bis zwei Jahren erfolgen.
Aber jetzt hoffe ich, dass die Querung des Mödlinger Spitzes gut angenommen wird und möglichst viele MödlingerInnen animiert, auf das Rad umzusteigen. (OK: ich weiß auch, dass es viele Kurven / viele Ampelphasen abzuwarten gibt. Aber wir haben auch dort herausfordernde Rahmenbedingungen für eine Radquerung vorgefunden…).
Das aktuell nächste Vorhaben ist schon in Arbeit: eine Radwegverbindung von der Hauptstraße entland der Badstraße zur Achsenaugasse. Damit soll RadfahrerIn komfortabler von der Klostergasse zum Mödlingbach kommen (und umgekehrt).
Bravo!
Peter, 24/07/14 10:42
Schade, dass der Radverkehr wieder einmal um den Autoverkehr herumgeplant wurde, mit einem sehr schmalen Zweirichtungsradweg von nicht mal 1,5 m Breite auf dem Fußweg (ist das überhaupt genehmigungsfähig?) und zweimaligem Warten an den Ampeln (das erfordert mindestens stosische Geduld, fast schon autistische Fähigkeiten). Dieses mehrmals Warten für Radfahrende scheint ja mittlerweile Prinzip in Mödlings Verkehrsplanung zu werden, wie ja auch an der Bahnbrücke modellhaft verwirklicht (hier wartet man sogar bis zu vier mal je nach Querungsbedürfnis, z.B. vom Hofermarkt in die Gabrielerstraße). Schade, dass es in Mödling immer noch nicht möglich ist, alle Verkehrsteilnehmer gleich zu behandeln, sondern auch bei neuen (prinzipiell begrüssenswerten Lückschlüssen) alles dem Autoverkehr untergeordnet wird und alle anderen Verkehrsteilnehmer als Bürger 2. Klasse behandelt werden. Schlüssig wäre eine gerade Rad-Verbindung von der Duursma in die Theresien gewesen, mit einer eigenen Ampelphase.
Roman, 30/07/14 01:55
OK. Wir sind noch nicht so weit, dass wir eine Vorrang-grün-Schaltung quer über zwei stark befahrene Straßen (eine Bundesstraße) machen können. Die jetzige Lösung bedeutet, bei beiden Querungen auf „grün“ warten zu müssen. Je nach Verkehrslage heisst das: ein Mal (sicher) warten, wenn man Pech hat, zwei Mal.
Die schmale Passage an der Neudorferstraße ist Resultat der Überlegung, Rad- und Fußweg getrennt zu markieren; die Alternative wäre gewesen, dort einen Abschnitt gemischt auszuweisen. Ich glaub, das ist gescheiter so.
Ich freu´ mich, dass wir mit dieser Querung eine sichere und ziemlich komfortable Verbindung vom Bachradweg in Richtung Schöffelstadt geschaffen haben.
Aber, eh klar: wir haben in jedem Fall Spielraum beim Radverkehr nach oben.
Gerhard W., 03/08/14 10:24
Ich glaube, die schlüssigere, gerade Verbindung wäre nicht genehmigungsfähig gewesen, weil es Prinzip der Landesstraßenverwaltung ist alles dem Autoverkehr unterzuordnen. Da kann die Mödlinger Verkehrspolitik noch so nutzungsfreundliche Radwege planen, ohne die Genehmigung aus St.Pölten kann im Bereich von Landesstraßen nicht gebaut werden.
Die nun realisierte Variante ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Florian, 04/08/14 03:14
Der Umstand, dass sich Radfahrer – wie alle anderen Verkehrsteilnehmer auch – an die Bestimmungen der STVO zu halten haben, wird hier wehleidig bejammert.
Ich denke, es ist auch Radfahrern zuzumuten, bei diesen zwei Ampeln die „Grünphase“ abzuwarten.
Als korrekter Verkehrsteilnehmer, z.B. Fußgeher, kommt man sich, wenn man bei einem Fußgeherübergang wartet, weil die Ampel „rot“ zeigt, in Mödling schön langsam als Trottel vor, wenn neben einem die Radfahrer völlig ungeniert die Kreuzung queren. Es sind natürlich nicht alle, aber meinen Beobachtungen nach, gut 50 – 60 %, die sich so verhalten.
Von den Grünen, hört man dazu nichts, im Gegenteil wird „durch die Blume“ disziplinlosen Radfahrern signalisiert, dass sie die Bestimmungen eh nicht so ernst nehmen brauchen.
thommy, 12/08/14 06:47