Alfred Hermann Fried: Pazifist und Friedensnobelpreisträger
Wer kennt heute Alfred Fried?
Vielleich Philatelisten, denn Alfred Fried wurde 1989 eine Briefmarke gewidmet. Anlass war der 125. Geburtstag des Freidensnobelpreisträgers.
Mittlerweise ist er in Österreich in Vergessenheit geraten (als wenn wir so viele Nobelpreisträger hätten). Vielleicht – auch – weil er Jude war?
Fried zu vergessen ist schlecht.
In einer Zeit, in der dem Ausbruch des 1. Weltkriegs, dieses Völkerschlachtens gedacht wird, ist es wichtiger, sich der Menschen zu besinnen, die versucht haben, diesem sich abzeichnenden Wahnsinn zuvor zu kommen – anstatt dem Kaiser zu huldigen…
Alfred Fried war eine der zentralen Persönlichkeiten der pazifistischen Bewegung im Europa der vorletzten Jahrhundertwende. Ab 1892 gab er gemeinsam mit Berta von Suttner die Zeitschrift „Die Waffen nieder!“ heraus. Während seiner Zeit in Berlin gründete er 1892 die Deutsche Friedensgesellschaft, war regelmäßiger Teilnehmer der Internationalen Friedenskongresse, ab 1903 Mitglied des Internationalen Friedensinstituts. Fried war eine treibende Kraft im Versuch, die Friedensbewegung zu internationalisieren. Fast logischerweise war Fried ein vehementer Befürworter der Einigung Europas. Ihm war klar, dass gerade der Gegensatz zwischen Frankreich und Deutschland der Motor der Kriegstreiber war: die Aufhebung der Gegensätze besonders zwischen diesen beiden Staaten seien die Voraussetzung für den Frieden in Europa. Heute wissen wir es – nach Millionen Toten an den Fronten zwischen Frankreich und Deutschland. Und heute nehmen wir das Ergebnis der „Aussöhnung“ der großen Gegener in Europa ganz selbstverständlich hin. Alfred Fried musste davon träumen.
1903 zog Fried von Berlin wieder nach Österreich – genauer gesagt nach Mödling, wo er einige Monate in der Rathausgasse 6 wohnte, bevor er nach Wien übersiedelte.
Im Jahr 1911 wurde ihm für sein unermüdliches Engagement für die Friedensbewegung der Nobelpreis verliehen.
Während des Krieges, den auch die Pazifisten nicht zu verhindern vermochten, wohnte und arbeitete er gezwungenermaßen in der Schweiz und versuchte, sich dem gegenseitigen Abschlachten jedenfalls medial entgegen zu stellen. In seiner Heimat wurden seine Bücher verboten, nach 1938 übrigens auch verbrannt.
Alfred Hermann Fried starb am 4. Mai 1921 im Rudolfsspital in Wien.
Es gibt eine Initiative für eine Gedenktafel an seinem Wohnhaus in Mödling. Ich finde, gerade 100 Jahre nach dem Beginn des Weltkriegs wäre das ein gutes Zeichen in unserer Stadt.
Dass Alfred Fried einige Zeit in Mödling gelebt hat, ist mir neu. Eine Gedenktafel könnte die Erinnerung an den Friedensnobelpreisträger in Mödling wiedererwecken!
Florian Kolomaznik, 25/08/14 09:22