Eine feine Schule 2

25.Juli 2016 in erfreulich, herausfordernd, interessant

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Zufahrts“straße“ zum Dorf

In diesem Blog-Eintrag gibt´s (fast) nur Fotos, um einen Eindruck von dem Projekt, aber auch vom Umfeld zu geben, in dem die Schule des Ithuba Community College agesiedelt ist.

Der neue Sanitärtrakt (Trocken-WCs und Waschplatz) wurde geplant vom Projektleiter der beiden Ithuba Community Colleges, Elias Rubin und errichtet heuer von Schüler- und LehrerInnen der HTL Mödling. (Ein bißl durfte ein Vertreter der Stadt mitarbeiten :-)).

Alle Teilnehmer aus Österreich haben sich Fahrt und Aufenthalt selbst bezahlt. Das Baumaterial und der Lohn der lokalen Arbeitskräfte werden aus Spenden – überwiegend – aus Österreich bezahlt, wie auch der laufende Betrieb der Schule. Einen kleinen Teil der Spenden trägt die Stadtgemeinde Mödling bei, der größere kommt von der Bank Austria, der Stadt Wien, von der Republik Österreich und Privatfirmen.

Die Schule soll Kindern aus dieser extrem armen Gegend eine Schulbildung ermöglichen, mit der sie die Chance bekommen, den Kreislauf aus Nicht-Wissen und Armut zu durchbrechen. (Es gibt staatliche Schulen in Südafrika, auch für Kinder in Gegenden wie dieser: mit 80 – 90 Kindern je Klassen in Containern. Eine „wirkliche“ Ausbildung gibt es normalerweise nur in Privatschulen, oder eben im Rahmen von Projekten, die von reicheren Staaten finanziert werden. Wie die beiden Schulen des Ithuba Community College).

Weiter Infos zu dem Projekt unter www.ithuba.org/

 

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Spielplatz im Projekt

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Arbeit einer Klasse

 

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Basketballkorb ohne Rückwand…

 

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Einer der beiden Baucontainer

 

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Arbeit einer weiteren Klasse

 

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Klassenraum während der Ferien

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Kinder im Projekt (während der Ferien)

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Ventilation der Trocken-WCs

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Mittagessen auf der Baustelle

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Eines der Klassengebäude

 

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Klassengebäude größer

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Ein anderes Klassengebäude

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Und noch eine Klasse

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Jede Klasse hat ihren eigenen kleinen Garten

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Ferien…

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Ferien…

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Hof bei einem Klassengebäude

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Verputzen des Sanitärraums

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heavy

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Arbeiten am Boden des neuen Waschraums

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vorne die Loschsteine zur (passiven) Beleuchtung der Sanitärräume

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Maurer aus dem Ort – auch auf der Baustelle

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Verschalung einer Stiege

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Betonieren mit Mütze, weil Winter…

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Betonieren der Stiege

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Der Schlußstein wird gesetzt 🙂

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Die Baucontainer

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Die Küche (der neue Sanitärraum wurde hinter der Küche errichtet)

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!!!

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Der eckige Rundbau gehört dem Nachbarn. Im Hintergrund der Indische Ozean.

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Das Baustellenfahrzeug

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Schneiden der Bodenplatten für den Waschraum

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Der (zukünftige) Waschraum

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„Arbeitsschutz Spezialist“

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Mittagspause

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Betonmischplatz

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Wassertank, Betonmischpatz, Baustellenfahrzeug, Mittagspause

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Spuren aus Österreich

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Küche mit angrenzendem (neuem) Sanitärtrakt

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Mödling verewigt sich 🙂

 

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Eine feine Schule an der Wild Coast

17.Juli 2016 in erfreulich, konkret

20160713081037Seit 2010 gibt es an der „Wild Coast“, 190 km südlich von Durban in der ärmsten Provinz Südafrikas – Eastern Cape – eine besondere Schule: in einer Gegend größter Armut und Hoffnungslosigkeit hat eine österreichische Initiative begonnen, eine Schule zu errichten, die den Kindern Lernen wie in den – guten – Privatschulen Südafrikas ermöglicht und ihnen damit Perspektiven für ihr Leben eröffnet, die ihnen sonst verschlossen blieben.

Wie auch in der ersten „Ithuba“-Schule bei Johannesburg wird auch die Schule an der Wild Coast Stück für Stück, also Klasse für Klasse von StudentInnen verschiedener Architekturfakultäten in Österreich und Deutschland geplant und dann gemeinsam mit lokalen Arbeitskräften vor Ort errichtet. Alle Student- und LehrerInnen kommen für Fahrt und Aufenthalt selbst auf.

Heuer – und zwar gerade jetzt im Juli – sind Schüler- und LehrerInnen aus der Mödlinger HTL vor Ort und sind dabei, einen dringend erforderlichen Sanitärtrakt zu bauen. Und weil die Arbeit optimal ablief, blieb auch noch Zeit für den Rohbau von zwei weiteren Klassengebäuden. Gebaut wird unter für österreichische Verhältnisse ungewöhnlichen Bedingungen: Wasser gibt es in begrenzter Menge aus Tanks, der Strom fällt öfter einmal aus und das Baumaterial muss über abenteuerliche Wege von weit her transportiert werden. Das erfordert ein hohes Maß an Improvisation – und gibt den Beteiligten die Chace, unbezahlbare Erfahrungen zu sammeln. Auf der Baustelle wird mit Arbeitern aus der Umgebung alles geteilt: die Aufgabe, das Material – und die Verpflegung (das Essen auf der Baustelle wird von Frauen aus dem Dorf für alle gekocht).

Ich durfte heuer eine Woche bei der Arbeit mithelfen: ein wirkliches Erlebnis! Und bevor ich vergesse, darauf hinzuweisen: ich bin stolz darauf, dass unser Land solche Projekte hervorbringt und bin besonders stolz darauf, dass „unsere“ HTL sich in einer beeindruckenden Weise auf Baustellen am anderen Ende der Welt bewährt; SchülerInnen und LehrerInnen, die freiwillig, dafür aber mit großem Einsatz mitwirken, dass das Projekt, die Schule an der Wild Coast in Südafrika weiter wächst und Kindern die Chance  auf eine gute Ausbildung und damit bessere Perspektiven ermöglicht.

In Zeiten wie diesen eine seltene, sehr positive Geschichte!

"Alle

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Nur ein Erkenntnis ... ?

2.Juli 2016 in dramatisch, herausfordernd

Der VfGH hat gesprochen und in einem Rechtsstaat ist damit eine Entscheidung getroffen worden, die es zu respektieren gilt.

(Heute nutzt der VfGH den Rechtsaußen. Sie zögern aber nicht, diese oberste politische Gerichtsbarkeit anzugreifen, wenn es ihnen nicht in den Kram passt, siehe Ungarn und Polen. Und wehe, der VfGH hätte gestern anders entschieden: dann wäre auch er zur Zielscheibe der Polemik von Rechtsaußen geworden).

Die Wahl wird also annuliert und wir werden erneut für Alexander Van der Bellen antreten.

Ein paar Gedanken seien aber doch erlaubt:

  • Was da jetzt als Schlamperei bei der Wahl beschrieben wurde und Grund der Anfechtung war, ist gelebte Praxis seit Jahrzehnten. Die FPÖ weiß darüber so gut Bescheid wie alle anderen Parteien. Wenn es irgend jemand (zB auch der FPÖ) ein Anliegen gewesen wäre, diese Vorgänge abzustellen, hätten sie das seit immer zum Thema machen können – und mit ihren Vertrauensleuten in den Kommissionen jeweils darauf hinweisen können. Aber nein: sie haben es – mit Krokodilstränen – aus der Schublade geholt, um eine Wahl umzudrehen, die sie verloren haben. Sie haben damit Österreich als ganzem großen Schaden zugefügt, das Vertrauen in die Institutionen und die politische Stabilität in diesem Land wieder ein bißchen untergraben. (Dass internationale Wahlbeobachter nach Österreich kommen werden, ist ja wohl eine Schande erster Güte!).
  • Worüber so großes Entsetzen herrscht, sind formale Abläufe. Es wurde keine einzige Manipulation gefunden – sie wurde nicht einmal behauptet. Dass Kuverts zu früh geöffnet wurden, ist doch wohl kein echtes Problem (wenn es vor Zeugen erfolgt ist). Dass in einem Dorf in Niederösterreich Minderjährige wählen durften, ist schon absurd. Aber kann man die Wahlkommission dafür nicht belangen, ohne eine Wahl aufheben zu müssen?
  • Dass (wie schon immer) zu früh weiter gegebene Wahlergebnisse ein Problem seien, dass aber jede Form von „Umfrage-„Ergebnissen bis knapp vor der Wahl keine Beeinflussung der WählerInnen sei, ist meiner Meinung nach ein bißl sehr weltfremd.
  • Was zu einer Volkswahl dazu gehört, wie das gleiche und geheime Wahlrecht, ist die Durchführung der Wahl meist durch ganz normale BürgerInnen als Mitglieder von Wahlkommissionen: Leute, die sich für wenig/kein Geld einen Sonntag lang (und in den Bezirkswahlbehörden auch am Montag) in die Wahllokale setzen und bei der Administration und Auszählung mithelfen. Da kann schon einmal etwas passieren, was sich Juristen nicht vorstellen können oder wollen.
    Noch einmal: es darf niemals auch nur der Eindruck entstehen, dass tatsächlich das Wahlergebnis beeinflußt wird! Das war aber bei der BP-Wahl ohnehin nie Thema.
    Anders als bei einer Gemeinderatswahl in Niederösterreich: dort werden von KandidatInnen persönliche Stimmzettel ausgeteilt und manche BürgerInnen kommen mit diesen Zetteln ins Wahllokal. Sie bekommen dort aber natürlich auch einen offiziellen Stimmzettel mit in die Wahlzelle. Manche Leute stecken dann sowohl den offiziellen, als auch den vorgedruckten, persönlichen Stimmzettel in das Kuvert. Dann sind zwei Stimmzettel in einem Kuvert. Beim Öffnen der Kuverts müssen solche doppelten Stimmen sofort zusammengeheftet werden. Aber in x Fällen funktioniert das nicht (weil die Klammerlmaschine leer ist, weil jemand – hoffentlich nur unbeabsichtigt – daneben klammerlt oder weshalb immer. In solchen Fällen wird aus einer Stimme zwei! Das ist eine wirkliche Verfälschung des Wahlergebnisses!
    (Übrigens: wir GRÜNE verwenden keine privaten Wahlzettel).

Mit dieser Entscheidung zur Aufhebung der Stichwahl sind die Verfassungsjuristen auf der sicheren Seite: niemand kann ihnen vorwerfen, ein Auge zuzudrücken. Und ja: das ist das Gute an diesem Erkenntnis.

Aber wie wird sich die Nachwahl politisch auswirken?

Voraussichtlich wird die Wahlbeteiligung niedriger sein. Wie sieht es mit der politischen Legitimation eines Bundespräsidenten aus, der dann mit weniger Stimmen gewählt wurde, als bei der aufgehobenen Stichwahl? Oder was ist, wenn es auch bei dieser Wahl wieder „Hoppalas“ gibt? Und was ist mit allen kommenden Wahlen: werden wir so lange wählen, bis zu keinem Ergebnis in keinem Sprengel mehr irgend ein Haar in der Suppe gefunden werden kann (erheblich oder unerheblich)?

Dient das der Demokratie oder macht es die Demokratie in Konsequenz lächerlich?
Und gibt es möglicherweise eine Strategie einer politische Formation, für die zweiteres durchaus gewünscht ist?

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