Skribany-Platz: ein paar kleine, aber sinnvolle Verbesserungen
In den vergangenen Tagen wurden einige kleine Maßnahmen am Skribany-Platz vorgenommen.
Die Stadt hat damit Verbesserungen für Fußgänger- und RadfahrerInnen geschaffen.
Ich möchte an diesen kleinen Beispielen erläutern, welche Überlegungen seitens der Stadt bei Verkehrsthemen angestellt werden: es sind nämlich nicht immer nur die großen Vorhaben, mit denen Impulse gesetzt werden (können)…
1. Ecke Lerchengasse / Skribanyplatz:
Es gab seit Jahren immer wieder Klagen, insbesondere älterer BürgerInnen, dass man von der Lerchengasse schlecht zu Fuß zum Skribanyplatz kommt: Autos kommen (zu) schnell aus Richtung Enzersdorferstraße und weil Autos oft (illegal) an den Ecken parken, sieht man sie schlecht.

Am Planausschnitt sind die vorgeschlagenen Maßnahmen rot gekennzeichnet. Die grünen Linien dienen der Berechnung der Fahrspuren von PKWs und LKWs: die sollten durch die Vorziehungen nicht behindert werden.
Der Planer (Dipl.Ing. Pigisch) hat einen Vorschlag gezeichnet. Darin sind zwei sog. Gehsteigvorziehungen vorgesehen: das sind Vergrößerungen des Gehsteigs in Richtung zur Fahrbahn. Diese Vorziehungen haben den Sinn, dass FußgängerInnen bis zur Strassenkante auf dem Gehsteig gehen können, dadurch eine bessere Sicht auf den Verkehr haben und der Weg zur Querung der Strasse kürzer ist. Nebeneffekt: es kann kein Auto in dem Bereich parken (bei den Vorziehungen am Plan wären es ohnehin nur illegale Parkmöglichkeiten gewesen, weil man im Kreuzungsbereich nicht parken darf).
Das Ergebnis sehen Sie hier:

Blickrichtung Sprongl-Gasse: links sieht man die Gehsteigvorziehung (plus 2 kleine Flächen, auf denen Bodendeckerpflanzen gesetzt werden). Wer die Lerchengasse in Richtung Süden queren will, hat nun gute Sicht auf den Verkehr, der die Lerchengasse entlang kommt.

Das ist die zweite Gehsteigvorziehung in dem Kreuzungsbereich: FußgängerInnen haben einen wesentlich kürzeren Weg, die Lerchengasse zu überqueren und werden vom Verkehr, der aus Richtung Enzersdorferstraße kommt, viel besser gesehen.
2. Ecke Sprongl-Gasse / Skribanyplatz:
Auch hier sind in der Vergangenheit oft Autos an den Ecken der Kreuzung gestanden und haben den FußgängerInnen die Querung der Sprongl-Gasse erschwert. Durch die beiden Vorziehungen sind die Ecken nun frei und die FußgängerInnen kommen am – sicheren – Gehsteig bis zum Straßenrand. Dadurch sehen sie optimal nach links und rechts – bzw. die AutofahrerInnen erkennen die FußgängerInnen viel früher, als wenn diese zwischen den Autos durchgehen müssen.

So wurde die nördliche Vorziehung gelöst.

Und das ist die südliche Vorziehung.
3. Einmündung eines Geh-/Radwegs auf der Neugasse in den Skribanyplatz
Bis vor wenigen Tagen durfte man als RadfahrerIn nicht durch die von der Milowgasse über die Neugasse zum Skribanyplatz fahren. Und wenn man es – illegal – trotzdem gemacht hat, weil diese Verbindung ein guter Abschneider in Richtung Zentrum ist, fand man am Skribanyplatz eine 15cm hohe Gehsteigkante vor, über die man mit dem Rad hinterhüpfen und in der umgekehrten Richtung das Rad hinaufheben musste. Sowas sind ungute Hindernisse.
Der Planer hat vorgeschlagen, die Neuweg im Bereich des Skribanyplatzes breiter zu machen (dass Fußgänger- und RadfahrerInnen neben einander gut Platz haben) und eine Rampe zum Straßenbereich des Platzes.
Und so sieht die Lösung nun praktisch aus.
Von der Milowgasse aus kann man jetzt ganz legal und bequem mit dem Rad zum Skribanyplatz fahren.
Dieses Beispiel soll zeigen, dass die Verkehrsplanung der Stadt auch mit kleinen Maßnahmen Verbesserungen erreichen kann – für Fußgänger- und RadfahrerInnen. Grundsätzlich gibt es insbesondere für FußgängerInnen ein Prinzip, seit ich Stadtrat bin: die Krezungsecken gehören den FußgängerInnen und die Gehsteige werden in Richtung von Übergängen abgeflacht, sodass man auch mit einem Kinderwagen oder Rollator einfach drüber kommt. Wir haben bei weitem nicht die Mittel, die Gehsteige in ganz Mödling entsprechend herzurichten, aber wenn in einem Bereich ohnehin gearbeitet wird und/oder es besondere Situationen gibt, machen wir´s.
Die Kosten zur Umsetzung dieser drei Maßnahmen am Skribany-Platz waren mit insgesamt €31.000,- für Straßenmaßnahmen relativ gering.
Achtung Tippfehler: „Dieses Beispiel soll zeigen, dass die Verkehrsplanung der Stadt auch mit KEINEN (????) Maßnahmen Verbesserungen erreichen kann – für Fußgänger- und RadfahrerInnen.“
Martin, 27/11/17 10:41
Eine lang ersehnte, gute und einfache Lösung! Danke sehr!
Mally Peter, 28/11/17 11:34
Und beim Sackgassen Schild noch ein „ausgenommen RadfahrerInnen, dann wäre es noch perfekter.
Roman, 29/11/17 02:38
Danke für den Hinweis!
Gerhard Wannenmacher, 30/11/17 08:14
Sag, sind die zwei oberten Bilder wirklich Blickrichtung Sprongl-Gasse? Ich sehe da eher die Scribany-Gasse…
Klaus, 12/12/17 12:53