Grado 2018

6.April 2018 in persönlich

Es ist aus mehreren Gründen schön, hie und da einmal nach Grado zu fahren. Zum Beginn des Frühlings erst recht, weil es im Süden die entscheidenden Grade wärmer ist.

Aber sind ist nicht nur der Blick auf´s Meer, die Altstadt, die Lagune – und das Essen, das Grado interessant macht.

Wenn man sich ein bißl mit der Geschichte der Stadt beschäftigt, stößt man unweigerlich auf einen – kleinen – Teil von Österreich.
Zum Beispiel auf das Ehepaar Emma und Josef Maria Auchentaller. Emma A. hat bald nach der Jahrhundertwende die damals bis Wien bekannte Pension Fortino gebaut und betrieben (das Gebäude steht in seinen Umrissen noch, wurde aber „entkernt“ und auch sonst von allen künstlerischen Spuren bereinigt). Aber es war damals eines der ersten Beherbergungsbetriebe der Stadt und hat  viele bedeutende Persönlichkeiten – meist aus Wien – zu seinen Gästen zählen dürfen. Grado war bis 1914 ein wichtiger Kurort der Monarchie – in ähnlicher Größenordnung wie Gastein oder der Semmering. Josef Maria A. war einer der Gründungsväter der Secession in Wien und hat unter vielem anderen auch für die Secessionsausstellung 1902 den großen Fries Freude schönen Götterfunken, der dem von Gustav Klimt realisierten Beethovenfries gegenüberstand, geschaffen.

Aber er hat eben auch viele Ansichten von Grado geschaffen, die man heute kennt und überall sieht – meist, ohne zu wissen, wer sie entworfen hat…

Interessant auch: das Ehepaar Auchentaller hatte neben Grado noch zwei weitere Wohnsitze. Einen am Grundlsee und einen in Maria Enzersdorf.

Christine Casapicola hat vor kurzem ein Buch „Briefe aus Grado“ im Braitan-Verlag herausgegeben, das diese ersten Jahre des Fremdenverkehrs in Grado aus Sicht von Emma Auchentaller zum Gegenstand hat. Klingt nicht fesselnd – ist aber doch sehr interessant (wenn man Grado mag…). Es gibt auch einige Spuren im WEB…

 

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