Radfahren am Marchfelder Kanal

5.August 2018 in interessant, persönlich

Vergangene Woche hab ich mit zwei Freunden den Radweg am Marchfeldkanal befahren.

OK: es war gefühlt der heisseste Tag des Jahres, aber trotzdem schön 🙂

Dieser Radweg führt im Norden am Rand von Wien in Richtung und schließlich quer durch das Marchfeld. Obwohl er so nahe liegt und bequem erreichbar ist, kennt ihn kaum jemand. Das ist merkwürdig – und schade, denn es ist eine über weite Strecken sehr beeindruckende Tour.

Das Marchfeldkanalsystem wurde in den Jahren 1986 bis 2004 errichtet um die wasserwirtschaftliche und naturräumliche Situation in der Region Marchfeld zu verbessern. Dazu gehören die langfristige Sicherung der Wasserversorgung, die Steigerung der Wasserqualität, die Verbesserung des Hochwasserschutzes und die Revitalisierung der Fließgewässer. Im Kern besteht das Marchfeldkanalsystem aus einem neu geschaffenen Gewässernetz, mit dem Donauwasser in das Marchfeld geführt wird. Durch die naturnahe Bauweise gilt das Projekt als gelungene Verbindung wasserwirtschaftlicher, ökologischer und touristischer Zielsetzungen.

Q: Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal

Der Radweg beginnt in Langenzersdorf gleich beim Bahnhof (an der Strecke nach Stockerau) und endet beim Schloß Hof nach 62km. Wir sind – auch wegen der Hitze – nach ca. 45km nach Süden in Rictung Hainburg abgebogen und von dort bequem mit dem Zug wieder nach Wien gefahren.

Im letzten Drittel gibt es nämlich einige Umleitungen, sodass man zur Zeit über weite Strecken nicht mehr am Kanal entlang fahren kann und auf (Neben-)Straßen ausweichen muss. Da sind wir dann gleich abgebogen.

Insgesamt waren es dann von Langenzersdorf bis Hainburg knapp 75km.

Der Marcheldkanal wurde im Zug der Errichtung des Kraftwerks Freudenau gebaut, um dessen Wirkungen auf das Grundwasser im Marchfeld zu kompensieren.

Beeindruckend ist aber die naturnahe Gestaltung dieses eigentlich modernen Bauwerks. Jedenfalls in der westlichen Hälfte des Kanals ist er eingebettet in eine wunderschöne, bunte (und ruhige) Uferlandschaft. Wenn´s dann mehr ins Innere des Marchfelds geht, wird´s dann ein bißl eintöniger. Aber es ist auch interessant, einmal das Marchfeld langsam zu durchqueren.

Der industrielle Charakter der Landwirtschaft im Marchfeld bleibt nicht verborgen…

Das Bahnhofsgebäude steht noch, während die Gleise schon lange nicht mehr vorhanden sind.

Von hier aus ist Kaiser Karl am 23. März 1919 – das letzte Mal im Hofzug – in die Schweiz ausgereist. (Die Nationalversammlung hat ihn später formell des Landes verwiesen).

 

Abseits des Marchfeld-Radwegs: ein Blick von der Donaubrücke in die Hainburger Au…

… und auf die Donau selbst (mit Niedrigwasser).

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