Europa

25.Mai 2019 in interessant

Was bedeutet „Europa“ für mich?

Ich glaube, es ist eine wichtige Frage und wir sollten mehr in uns gehen und diese Frage durchaus subjektiv und persönlich zu beantworten suchen.

Für mich ist Europa mein politischer und kultureller Horizont.

Alles, was ich gelernt und erfahren habe hat seine „Verortung“ in Europa. Natürlich: ganz wesentlich in Österreich, aber doch in fast jeder Hinsicht auch darüber hinaus: Deutschland sowieso (persönliche Verwandte und damit bekannte und gewohnte Plätze; aber – ehrlich: was wäre Fußball ohne die Bundesliga?) + Italien (Erinnerungen an Sandstrände als Kleinkind, aber auch tagelanges Durchwandern fantastischer Städte und ganz feines Essen – und Trinken…) + Frankreich (das Flair von Paris – unvergleichlich) + Griechenland (die Bottel Rotwein hatte wohl schon jeder in der Hand…?) + Schweden (ein traumhaftes Land, nicht nur wegen der Möbel) + Belgien + Niederlande + Tschechien (Orte der Familiengeschichte und ganz wichtig für die Entwicklung Österreichs) und Slowakei und und und.

Bei allen Ländern gibt es irgenwie unmittelbar Bezug. Sei es familiär, aber auch historisch: wenn man sich mit österreichischer Geschichte beschäftigt, muss man sich auch mit den Bindungen / Konflikten beschäftigen, mit Kriegen sowieso. Und da liegt dann halt ein Urgroßvater in einem Soldatenfriedhof irgendwo in Italien. Und man weiß, wohin man die Eindrücke einordnet, wenn man von Paris aus an Verdun vorbeifährt.

Europa ist ein Raum für das Zusammenlaben vieler Menschen mit unterschiedlichen Sprachen, aber doch – innerhalb gewisser Grenzen – ähnlichen Denkschemata: wenn man von einem Aufstand oder auch nur Protest in Paris oder in Italien hört, dann fällt einem etwas dazu ein; gut oder schlecht. (Das mag dann richtig sein oder nicht, aber das ist hier nicht das Thema). [Wenn ich von einem Konflikt in Indonesien höre, hab ich erst einmal keine Ahnung, worum es gehen könnte].

Dass jede Stadt eine Fußballmannschaft hat, die ihre Basis in der Arbeiterschaft gehabt hat und eine, die „bürgerlich“ war, weiß man einfach. (Bayern Münschen war die „proletarische“ Mannschaft, wie auch der AC Milan oder Schalke04 – im Gegensatz zu 1860, Inter oder dem BVB).

Nicht nur, wo in Europa die großen Sehenswürdigkeiten stehen, weiß man, sondern auch, wo die Bahnhöfe sind und wie sie aussehen. Man weiß, welche Zeitungen Qualität repräsentieren (auch, wenn man sie wegen der Sprachbarriere nicht lesen kann).

Und dabei fange ich noch garnicht von Literatur an; aber auch Krimis von Mankell: da kann man sich relativ leicht in die Umgebung hineindenken, weil es einfach unser zu Hause ist – auch, wenn 2.000 km entfernt.

Für mich war die Öffnung der Grenzen vor erst wenigen Jahren mehr als nur eine praktische Angelegenheit: es ist tatsächlich ein Zusammenwachsen gewesen (an der tschechischen Grenze für mich besonders und auch heute noch immer wieder spürbar). Und in diesem Bezugsrahmen sollte sich auch die Politik abspielen. Ich halte die Idee, sich wieder stärker abzugrenzen, für ganz einfach völlig absurd. Ganz im Gegenteil: ich wünsche mir, dass wir bei einer Europwahl europäische Listen wählen können / dass wir die guten GRÜNEN:-) PolitikerInnen aus anderen Ländern auch bei uns wählen können. Dabei ist es mir als Perspektive vorläufig egal, ob wir Vereinigte Staaten von Europa drüber schreiben oder Republik Europa.

Und, ja natürlich: wenn schon Regeln, dann europweit einheitlich. (Noch dazu, wenn es um gesundheitlich wichtigte Themen geht, wie die Qualität des Frittieröls für die Pommes Frites. Wieso soll das nicht für ganz Europa geregelt werden?).

Wie immer Sie / Ihr wählen: wählen Sie / wählt für Europa! Europa ist unsere Heimat!

Lassen wir uns die gemeinsame Heimat mit all den anderen in Europa nicht schlecht machen!

Das Europäische Parlament in Brüssel – unser Parlament!

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