Muss das wirklich - so - sein?
Seit Jahr und Tag beschweren sich Menschen, die am Anninger spazieren oder wandern gehen, dass bei Schlägerungen im Wald extrem schludrig vorgegangen wird. Manchmal schaut es wirklich grausam aus.
Wir in Mödling können dann immer nur darauf hinweisen, dass es sich nicht um Gebiete der Stadt handelt und die privaten Eigentümer sich eben – leider – zu wenig um das Aussehen des Waldes auch nach der Fällung von Bäumen kümmern, sondern dass es ihnen primär um den finanziellen Wert des Waldes geht.
In Mödling gehen wir mit unserem Wald ganz anders um: ökologisch vorbildlich und um den Wert des Waldes an sich bewußt.
Dann schmerzt es umso mehr, wenn man feststellen muss, dass auch im Mödlinger Stadtwald schlampig gearbeitet wird und man die Folgen deutlich zu sehen bekommt.
In der vergangenen Woche hat eine Privatfirma im Auftrag der Stadt Schwarzföhren gefällt. Der für den Forst zuständige Stadtrat DI Lindebner (ÖVP) hat mir erklärt, dass es einen Auftrag der Bezirkshauptmannschaft gegeben hat, kranke Schwarzföhren zu schlägern. Da scheint es ein ernstes Problem mit einer Krankheit zu geben, die speziell Schwarzföhren betrifft.
Die Frage ist, wie dabei vorgegangen wird. Und das war wirklich nicht schön. Die Fotos habe ich am 16. Jänner zu Mittag im Wald am Frauenstein (Höhe Erikagrat) gemacht.
Ich glaube, dass man speziell in diesem Teil des Stadtwaldes, der von vielen Menschen zur Erholung genutzt wird, besser auf die Ausführung von Waldarbeiten aufpassen muss. Wenn das schon nicht die Firmen selbst machen (die hier beschäftigte Firma hat offenbar nicht das nötige Gespühr), dann muss die Aufsicht durch die Stadt erfolgen!
Nicht nur wurde die Erde aufgewühlt:








Beim Arbeiten / Abtransport wurden viele Bäume zum Teil stark beschädigt:






Schaut ja schlimm aus. Wie die Axt im Wald. Wobei mich die Spuren am wenigsten stören, das verlorene Holz stört mich da mehr. Die Schäden an den Bäumen sind auch nicht ohne.
Georg Mayer, 19/01/20 11:29
Das sieht ja grauenhaft aus. Spuren der Verwüstung – sieht nicht danach aus als wäre Fachpersonal hier beschäftigt gewesen.
Bauer-Rupprecht Susanne, 19/01/20 01:15
Kommentar von StR Lindebner (per Mail):
Im etwa 20000 ha umfassenden NÖ Schwarzföhrengebiet wurde seitens der dortigen BHs viele Aufträge zur Entnahme von vom Kieferntriebsterben betroffenen Föhren erlassen. Diese Epedemie hat auch MD erfasst, stark erkrankte Schwarzföhren müssen zur Eindämmung wegen Ansteckung von Nachbarbäumen entnommen werden. Per Hand sind diese Arbeiten unmöglich, ein Forstraktor mit Rückeschild, Seilwinde und Krananhänger war einzusetzen. Jeder zu entnehmende Stamm wurde zuvor nach forstfachlichen Maßstäben ausgezeigt, es wurde nur das Allernotwendigste gemacht. Die Arbeiten werden lediglich temporär sichtbar bleiben, ein nachhaltiger Schaden ist nicht entstanden, viel mehr wurden unsere Schwarzföhrenbestände geschützt und damit hoffentlich gerettet.
Die Arbeiten sind jetzt einmal fertig, schwache Brennholzsortimente sind noch aufzuarbeiten. Die befahrenen Stellen werden sich mit Beginn der Vegetationdperiode natürlich begrünen. Der Einsatz einer Bodenzugwinde wäre wesentlich weniger pfleglich als ein Befahren gewesen!
Sehr gerne können wir dazu im Kontakt, insbesondere auch zu weiteren, hoffentlich nicht notwendigen Forstschutzmaßnahmen bleiben.
Will noch anmerken, dass sich auch einige Bürger zu den Kronenschäden gemeldet haben, auch hier wurden Maßnahmen gefordert!
Liebe Grüße, Leo
Gerhard Wannenmacher, 19/01/20 05:28