Radweg in der Klausen? brauch´ma net!

15.März 2021 in ärgerlich, konkret, traurig

Mödling ist eine Stadt mit einem hohen Anteil an Radfahrenden. Das ist gut so. Und dazu beigetragen hat wohl auch der Bau von Radfahranlagen während der vergangenen Jahre.

Nun spricht es sich langsam im ganzen Land herum, dass das Radfahren nicht nur gesund, sondern auch ein Hebel in der Klimapolitik ist, indem Fahrten mit (fossil angetriebenen) Fahrzeugen ersetzt werden können. Förderungen für Radwege gibt´s heute so viel wie noch nie. Und nicht zuletzt auch das Land NÖ setzt ganz offen auf das Radfahren als Mittel der Mobilitätswende: heute, am 15. März wurde die Strategie „Aktive Mobilität“ von LRat Schleritzko in St. Pölten vorgestellt.

Mödling aber geht andere Wege…

Im heurigen Jahr wird – endlich – die Brühlerstraße (B11) von der Ortsgrenze zur Hinterbrühl bis zur Kreuzung mit der Alten Brühlerstraße, also ungefähr bis zu den Kletterfelsen saniert.

Dabei bietet sich eine einmalige Gelegenheit, die Radverbindung entlang der B11 zu verbessern.

Aktuell läuft die Radverbindung als gemischter Geh-/Radweg von den Kletterfelsen 10% bergauf und dann wieder bergab bis zu der Trafik, wo der Weg wieder die B11 erreicht. Landschaftlich ist diese Route sehr nett, für den Alltagsverkehr aber nicht angenehm: sie ist ziemlich steil, man teilt sich als RadfahrerIn den Weg mit SpaziergängerInnen und kommt oft auch den Kletterern ins Gehege, wenn Personen zur Seilsicherung mitten am Weg stehen. Außerdem wird dieser Weg bei Schneelage nicht vorrangig geräumt.

Der bestehende Radweg ist grün, der mögliche rot.

Die Brühlerstraße ist in diesem Bereich aber mit 8,60m sehr breit und das Land reduziert seit einiger Zeit anlässlich von Sanierungen die Kernfahrbahnen ohnehin auf 6,60m. Den Platz könnte man also ohne weiteres für einen Radweg neben der Fahrbahn nutzen. Es ginge sich sogar ein kleiner Grünstreifen zur Abgrenzung gegenüber der Kernfahrbahn aus.

In der Handskizze sieht man die Varianten: offiziell geplant wird neben der Fahrbahn ein (neuer) Streifen mit – Parkplätzen (!)

Und weil gerade von Förderungen für den (Alltags-)Radverkehr die Rede war: der Bund würde die Errichtung dieses Radwegs mit 60% fördern!

Na, gut: das wird ja wohl keine Diskussion wert sein, die Gelegenheit zu nutzen! Falsch: der Bürgermeister will darüber nicht einmal reden!

Das macht wirklich wütend. Denn wie man aus der Skizze sehen kann, wird der Streifen für die Parkplätze am nördlichen Rand der B11 errichtet. Und das bedeutet, dass man diesen nicht in nächster Zukunft für einen Radweg nutzen könnte, denn der ist ja – wegen der Anschlüsse – nur am südlichen Rand sinnvoll.

Hier wird also eine gute Gelegenheit für die Verbesserung einer innerörtlichen Radrelation für die nächsten Jahrzehnte fahrlässig zerstört, denn eine Landesstraße B (vulgo Bundesstraße) wird nicht so schnell wieder umgebaut.

Die jetzige Stadtregierung der beiden Wahlverlierer ÖVP und SPÖ sieht sich in der Verkehrspolitik in den 60er-Jahren. Das sollt eigentlich nicht wahr sein dürfen!

Hier führt der Weg für Radfahrende zwischen der Stadt und der Vorderbrühl – wohl auch noch die nächsten 30 Jahre 🙁

Noch keine Kommentare Kommentieren

Kommentare

Noch keine Kommentare.

Kommentar hinterlassen