Wieder eine vertane Chance - schade!

10.Juni 2023 in traurig, vermischt

Die aktuelle schwarz-rote Stadtregierung ist leider in vielerlei Hinsicht visionsbefreit. Es wird administriert, sinnvolle und zukunftstaugliche Pläne sind leider Mangelware.

Vor allem im Bereich der Mobilität und der Stadtplanung mangelt es an Kreativität und es gibt kaum Ideen.

Ein Beispiel ist die alte Diskont-Tankstelle in der Badstraße. Mit viel Mühe konnte die Tankstelle noch von der Vorgänger-Regierung erworben werden. Jetzt steht sie schon 2 Jahre leer und ist ein echter Schandfleck im Zentrum. Bis vor kurzem gab es dort eine Corona-Impfstraße – wenigstens etwas. Was aber nach dem nun wohl anstehenden Abriss der Tankstelle entstehen soll: Fehlanzeige! (Wahrscheinlich wird Platz für Autos geschaffen, statt für Menschen sinnvoll zu gestalten).

Ein anderes aktuelles Beispiel ist eine vergebene Chance für einen Lückenschluss im Radwegenetz in der Wiener Straße.

Sehr vernünftig wurde vor Kurzem im Zug der Planung des Hyrtlplatzes eine Durchwegung für Zu-Fuß-Gehende und Radfahrer*innen neben der Hyrtlkirche zwischen der Wienerstraße und der Bachpromenade geschaffen.

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Diese Verbindung schafft eine kurze Verbindung zwischen der Schöffelstadt und der Rad-Achse entlang des Mödlingbachs. Damit wurde anlässlich des Neubaus am Gelände des früheren Rotes-Kreuz-Lagers eine Gelegenheit zur Gestaltung wahr genommen. Verantwortlich für dieses Projekt war ein GRÜNER Palnungsstadtrat, Rainer Praschak.

Duursmagasse September 2021

Aber noch eine weitere vernünftige Idee wurde angedacht und umgesetzt und ich muss der Wahrheit Genüge tun und festhalten, dass diese schon im Zuständigkeitsbereich von StR Panny (SPÖ) enstand: das Umdrehen der Einbahn in der Duursmagasse.

Der Einbahnzug vom Schulweg über die Hyrtlgasse, der Kreisverkehr an der Ecke zur Duursmagasse und die Einbahn weiter durch Duursmagasse selbst zur Wienerstraße könnte eine Lösung für die unbefriedigende Verkehrssituation, insbesondere zu Zeiten des Schulbeginns im Gymnasium Bachgasse sein.

In der Duursmagasse wurde für Radfahrer*innen, die von der Wienerstraße kommen, „Radfahren gegen die Einbahn“ verordnet und damit ein viel zu enger Radstreifen am Gehsteig ersetzt.

Das war die Situation bis zum Umbau der Duursmagasse

Aber wenn man schon die Wienerstraße und die Duursagasse angreift, wäre es ein Leichtes gewesen, eine Lücke im Radwegenetz zu schließen: nämlich zwischen dem Hyrtlplatz und dem „Mödlinger Spitz“ und damit die Verbindung zur Neudorferstraße.

Wienerstraße vom Hyrtlplatz in Richtung Westen. Q: Google Street Map
Wienerstraße vor dem „Mödlinger Spitz“, August 2021 Q: Google Street Map

In Richtung Neudorferstraße gibt es von der Bahnbrücke einen – zugegeben nicht optimalen – gemischten Fuß-/Radweg entlang der Wienerstraße, der unmittelbar nach der Fußgänger*innen-Ampel am Hyrtlplatz in einen ganz kurzen Mehrzweckstreifen auf der Fahrbahn übergeht und unmittelbar danach endet.

Den weiteren Weg bis zum „Mödlinger Spitz“, also der Kreuzung Wienerstraße / Neudorferstraße / Duursmagasse / Theresiengasse muss man/frau mit dem Rad gemeinsam mit den – vielen – Autos auf der Fahrbahn fahren. Die Abbiegespur in die Duursmagasse verunmöglichte bisher einen durchgehenden Radweg vom Hyrtlplatz zum „Mödlinger Spitz“. Nun wurde aber gerade die Einbahn in der Duursmagasse umgedreht und damit fiel der Abbiegestreifen in der Wienerstraße weg. Die Stadt hätte einen Radweg vom Hyrtlplatz zum „Mödlinger Spitz“ durchziehen können. Hätte!

Tatsächlich wurde Platz für 4 bis 5 Parkplätze und ein kleines Hunderabatt´l gebaut.

Um knapp 100m geht es

Unmittelbar vor der Kreuzung Wienerstraße / Duursmagasse wurde auf der „übrig gebliebenen“ Fläche ein hässlicher und unnötiger Asphaltfleck aufgebracht.

Man hätte statt der Rasenfläche den Radweg bis zur Duursmagasse vorziehen und ein bissl Grün an Stelle der Asphaltfläche unterbringen können. Wenn man gewollt hätte…

Sinnvoll wäre die Verbindung vor allem auch für alle die gewesen, die über den erst 2019 geschaffenen Radweg entlang der Neudorferstraße in Richtung Westen weiter fahren wollen.

Die Gelegenheit ungenutzt lassen ist schon ärgerlich und kommt sicher daher, dass die aktuell politisch Verantwortlichen nicht mit dem Rad fahren und kein Gefühl für die Bedürfnisse der Radfahrer*innen in unserer Stadt haben.

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Im Wildnisgebiet Dürrenstein

10.Juni 2023 in GRÜN, interessant, konkret

Am 3. Juni haben die GRÜNEN einen Ausflug ins Wildnisgebiet Dürrenstein organisiert.

Wir konnten bei einer exklusiven, geführten Wanderung einen Teil des unberührten Waldgebiets kennen lernen und die wichtigsten Unterschiede zwischen einem natürlichen und einem Wirtschaftswald “live” erleben.

Es war ein sehr interessanter und eindrucksvoller Tag – und wichtig, wenn man die Chancen und Risiken der Waldbewirtschaftung auch angesichts der Klimakrise besser einschätzen will.

Aus Dokumentationen der Schutzgebietsverwaltung Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal:

Größter Urwaldrest des Alpenbogens

Das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal bewahrt mit dem Urwald Rothwald den größten Urwaldrest des Alpenbogens. Es ist ein IUCN anerkanntes Schutzgebiet der Kategorie Kat. Ia + Ib und seit 2017 UNESCO-Weltnaturerbe. Mit seinen Natur­wäldern ist es ein wichtiger Baustein im Bestreben seltene Ökosysteme mit ihren Tier-, Pflanzen- und Pilzarten dauerhaft zu sichern.

Atemberaubend einmalig

In Mitteleuropa gibt es nur wenige Gebiete, die den Schutz naturbelassener Lebensräume dienen. Mit dem Urwald Rothwald beherbergt das Weltnaturerbe Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal den größten Zusammenhängenden Fichten-Tannen-Buchen-Urwald Mitteleuropas. Dieser Urwald wurde seit der letzten Eiszeit keiner forstlichen Nutzung unterzogen und ist das Ergebnis einer ungestörten, natürlichen Entwicklung. Er weist eine Artenvielfalt auf, die in unseren Wirtschaftswäldern nicht mehr zu finden ist. Besonders der Totholzreichtum und die mächtigen, alten Baumbestände des Wildnisgebietes bieten geeignete Lebensräume für einzigartige Flora und Fauna.

Lebewesen im Wildnisgebiet

Das UNESCO Weltnaturerbe Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal beherbergt eine Vielzahl an unterschiedlichsten Arten. Viele von ihnen sind vom Aussterben bedroht oder können nur mehr hier angetroffen werden.“

Tierwelt

Nahezu das gesamte nordalpine Artenspektrum ist vertreten. Neben typischen Arten wie Rothirsch, Gämse und Schneehase können auch Wildschweine beobachtet werden. Fallweise zieht auch ein Luchs durch. Charakterarten sind weiters der Bergmolch, der Alpensalamander, die Kreuzotter, der Steinadler und der seltene Weißrückenspecht.“

Pflanzen und Pilze

Die Wälder des Gebietes entsprechen der typischen Vegetation der Gebirge der nördlichen Kalkalpen. Den größten Teil nehmen Buchen-Tannen-Fichtenwälder ein. Die hohe Standortvielfalt des Gebietes bewirkt eine Aufgliederung dieser Wälder in dicht geschlossene, krautreiche und bodenfrische Bestände sowie in lichte, grasreiche und bodentrockene Hangwälder.“

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Bank Austria in der Wienerstraße schließt !

1.Juni 2023 in GRÜN, schräg, traurig

In der Schöffelstadt, also dem Viertel im Nordosten von Mödling, leben rd. 4.000 Menschen. Das Durchschnittsalter ist höher als in der gesamten Stadt, nicht nur wegen des Altersheims. Es ist eine dicht besiedelte Wohngegend, geprägt von einigen massiven Genossenschaftsbauten – und dem Krankenhaus.

Die Schöffelstadt hat Schulen und Kindergärten, aber wenig kommunale Infrastruktur. Im ganzen Bereich zwischen Südbahn, Grenzgasse und Wienerstraße existiert nur (mehr) ein Nahversorger. In der Buchbergergasse 11.

Vor 10 Jahren habe ich als damaliger GRÜNEr Vizebürgermeister zumindest erreicht, dass der Greissler auch Postpartner wird. Damit kann man zu Öffnungszeiten, die sogar besser sind als bei der Post selbst, Briefe / Pakete aufgeben und annehmen. Man kann auch kleinere Bankdienstleistungen abwickeln, weil der Postpartner auch Filiale der Bank99 ist. Und auch einen Bankomaten gibt´s dort. Das ist gut und wichtig, weil die Bank Austria ihre Filiale in der Schöffelstadt schließt.

Die Schließung der letzten echten Bankfiliale im Viertel ist mehr als ärgerlich und ein Zeichen mangelnder Verantwortung den Menschen gegenüber: Gewinn geht über alles.
Konkret: 2022 hat die Bank Austria einen Gewinn von €823 Mio nach Steuern erzielt. 6 Mal so viel wie im Jahr davor. Erreicht haben sie das unter anderem durch eine „nachhaltige“ Kostensenkung von 6,8%; mit anderen Worten durch Reduktion von Personal und Standorten. Ziel der Bank Austria ist, „ein komplett digitalisiertes und datenbasiertes Unternehmen“ zu sein. Mit anderen Worten: die Kund:innen sollen ihre Bankgeschäfte selbst vom PC daheim erledigen und uns in Ruhe lassen…

Durch die Schließung der Bankfiliale wird aber auch deutlich, dass die Bewohner:innen der Schöffelstadt für alle wichtigen Erledigungen in die „Oberstadt“ gehen müssen: sämtliche Bankfilialen gibt´s westlich des Bahnhofs – und natürlich ist das Gemeindeamt weit entfernt von der Schöffelstadt.
Die Servicestelle der Gemeinde bietet nämlich eine Reihe von wichtigen Leistungen:
Ausstellung von Führungszeugnissen, Strafregisterbescheinigungen, Leumundszeugnissen, Ausstellung von Berechtigungsausweisen für den Sozialmarkt, Hundeanmeldungen und viele Informationen über Angebote der Stadt und von Vereinen.

Mödling hat sich zum Ziel gesetzt, eine Stadt der kurzen Wege zu sein.

Die Schöffelstadt mit ihren Genossenschaftsbauten und dem Krankenhaus

Auch deshalb und als Zeichen der Aufwertung der Schöffelstadt fordern wir GRÜNE eine temporäre Außenstelle der Gemeinde-Servicestelle in der Schöffelstadt.

In einem angemieteten Raum im Bereich Hyrtl-Platz / Stefaniegasse könnte ein Mitarbeiter / eine Mitarbeiterin z.B. einmal pro Woche für die Bewohner:innen zur Verfügung stehen. Die Stadt könnte die Banken der Stadt einladen, zu dieser Zeit eine Beratung mit anzubieten. Sinnvoll wäre es während des Wochenmarktes (Donnerstag).

Wir glauben, das wäre eine wichtige und deutliche Verbesserung der kommunalen Infrastruktur in diesem großen Teil der Stadt.

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