Wieder eine vertane Chance - schade!

10.Juni 2023 in traurig, vermischt

Die aktuelle schwarz-rote Stadtregierung ist leider in vielerlei Hinsicht visionsbefreit. Es wird administriert, sinnvolle und zukunftstaugliche Pläne sind leider Mangelware.

Vor allem im Bereich der Mobilität und der Stadtplanung mangelt es an Kreativität und es gibt kaum Ideen.

Ein Beispiel ist die alte Diskont-Tankstelle in der Badstraße. Mit viel Mühe konnte die Tankstelle noch von der Vorgänger-Regierung erworben werden. Jetzt steht sie schon 2 Jahre leer und ist ein echter Schandfleck im Zentrum. Bis vor kurzem gab es dort eine Corona-Impfstraße – wenigstens etwas. Was aber nach dem nun wohl anstehenden Abriss der Tankstelle entstehen soll: Fehlanzeige! (Wahrscheinlich wird Platz für Autos geschaffen, statt für Menschen sinnvoll zu gestalten).

Ein anderes aktuelles Beispiel ist eine vergebene Chance für einen Lückenschluss im Radwegenetz in der Wiener Straße.

Sehr vernünftig wurde vor Kurzem im Zug der Planung des Hyrtlplatzes eine Durchwegung für Zu-Fuß-Gehende und Radfahrer*innen neben der Hyrtlkirche zwischen der Wienerstraße und der Bachpromenade geschaffen.

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Diese Verbindung schafft eine kurze Verbindung zwischen der Schöffelstadt und der Rad-Achse entlang des Mödlingbachs. Damit wurde anlässlich des Neubaus am Gelände des früheren Rotes-Kreuz-Lagers eine Gelegenheit zur Gestaltung wahr genommen. Verantwortlich für dieses Projekt war ein GRÜNER Palnungsstadtrat, Rainer Praschak.

Duursmagasse September 2021

Aber noch eine weitere vernünftige Idee wurde angedacht und umgesetzt und ich muss der Wahrheit Genüge tun und festhalten, dass diese schon im Zuständigkeitsbereich von StR Panny (SPÖ) enstand: das Umdrehen der Einbahn in der Duursmagasse.

Der Einbahnzug vom Schulweg über die Hyrtlgasse, der Kreisverkehr an der Ecke zur Duursmagasse und die Einbahn weiter durch Duursmagasse selbst zur Wienerstraße könnte eine Lösung für die unbefriedigende Verkehrssituation, insbesondere zu Zeiten des Schulbeginns im Gymnasium Bachgasse sein.

In der Duursmagasse wurde für Radfahrer*innen, die von der Wienerstraße kommen, „Radfahren gegen die Einbahn“ verordnet und damit ein viel zu enger Radstreifen am Gehsteig ersetzt.

Das war die Situation bis zum Umbau der Duursmagasse

Aber wenn man schon die Wienerstraße und die Duursagasse angreift, wäre es ein Leichtes gewesen, eine Lücke im Radwegenetz zu schließen: nämlich zwischen dem Hyrtlplatz und dem „Mödlinger Spitz“ und damit die Verbindung zur Neudorferstraße.

Wienerstraße vom Hyrtlplatz in Richtung Westen. Q: Google Street Map
Wienerstraße vor dem „Mödlinger Spitz“, August 2021 Q: Google Street Map

In Richtung Neudorferstraße gibt es von der Bahnbrücke einen – zugegeben nicht optimalen – gemischten Fuß-/Radweg entlang der Wienerstraße, der unmittelbar nach der Fußgänger*innen-Ampel am Hyrtlplatz in einen ganz kurzen Mehrzweckstreifen auf der Fahrbahn übergeht und unmittelbar danach endet.

Den weiteren Weg bis zum „Mödlinger Spitz“, also der Kreuzung Wienerstraße / Neudorferstraße / Duursmagasse / Theresiengasse muss man/frau mit dem Rad gemeinsam mit den – vielen – Autos auf der Fahrbahn fahren. Die Abbiegespur in die Duursmagasse verunmöglichte bisher einen durchgehenden Radweg vom Hyrtlplatz zum „Mödlinger Spitz“. Nun wurde aber gerade die Einbahn in der Duursmagasse umgedreht und damit fiel der Abbiegestreifen in der Wienerstraße weg. Die Stadt hätte einen Radweg vom Hyrtlplatz zum „Mödlinger Spitz“ durchziehen können. Hätte!

Tatsächlich wurde Platz für 4 bis 5 Parkplätze und ein kleines Hunderabatt´l gebaut.

Um knapp 100m geht es

Unmittelbar vor der Kreuzung Wienerstraße / Duursmagasse wurde auf der „übrig gebliebenen“ Fläche ein hässlicher und unnötiger Asphaltfleck aufgebracht.

Man hätte statt der Rasenfläche den Radweg bis zur Duursmagasse vorziehen und ein bissl Grün an Stelle der Asphaltfläche unterbringen können. Wenn man gewollt hätte…

Sinnvoll wäre die Verbindung vor allem auch für alle die gewesen, die über den erst 2019 geschaffenen Radweg entlang der Neudorferstraße in Richtung Westen weiter fahren wollen.

Die Gelegenheit ungenutzt lassen ist schon ärgerlich und kommt sicher daher, dass die aktuell politisch Verantwortlichen nicht mit dem Rad fahren und kein Gefühl für die Bedürfnisse der Radfahrer*innen in unserer Stadt haben.

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Der Baustellensommer beginnt: BG Keimgasse

16.April 2019 in interessant, vermischt

Einige Baustellen haben schon begonnen, wie auch entlang der Guntramsdorferstraße oder an der Kreuzung Wienerstraße / Gabrielerstraße. Ich hab´mir vorgenommen, über die Baustellen, ihre Entwicklung und die Auswirkungen auf die Menschen in der Umgebung in den kommenden Monaten regelmäßig in meinem Blog zu berichten.

Heute geht es um kein Straßenprojekt, sondern eine Hochbau-Baustelle, von der außerdem noch nichts zu sehen ist. Aber sie wird bald sehr deutlich sichtbar werden: es geht um den Um-/Zubau des Gymnasiums in der Keimgasse.

Nach langen Verhandlungen über die Baugenehmigung, Diskussionen mit dem Denkmalamt und technischen Details scheint es jetzt loszugehen.

Geplant ist der Abbruch des bisherigen Turnsaals und dessen Neubau, etwa dort, wo sich jetzt der Fußballplatz befindet. Und dann wird auch noch das Hauptgebäude erweitert.

Begonnen wird mit dem Aushub für den neuen Turnsaal, der nämlich fast vollständig unter Niveau errichtet werden wird. Und dazu ist ein ziemlich umfangreicher Aushub erorderlich.

Vor kurzem gab es ein Gespräch mit dem Bauherrn (der BIG) und den Architekten betreffend den Baustellenverkehr.

Und der wird folgendermaßen ablaufen:

Während einer Phase von Juli bis September wird der Baustellenverkehr über die Schillerstraße – Viechtlgasse – Achsenaugasse erfolgen. Es werden etwa 10 LKWs am Tag fahren. Die Zufahrt zur Baustelle erfolgt neben dem Caritas-Gebäude.

Zufahrt zur Baustelle für die Phase während des Aushubs

Um diese Zufahrt zu ermöglichen, werden einige flankierende Maßnahmen ergriffen: es werden rd. 20 Parkplätze entlang der Viechtl- und Achsenaugasse entfernt.
Die LKW-Fahrten dürfen erst um 8.30h beginnen, um die Radroute zum Bahnhof nicht zu beeinträchtigen und müssen um spätenstens 16.00h enden (aus dem gleichen Grund). Während der Zeit, in der LKWs fahren dürfen, wird der Fußgänger- und Radverkehr über die Eisentorgasse umgeleitet. Aus dem Grund wird die Engstelle in der Eisentorgasse für die Zeit der Baumaßnahmen für den PKW-Verkehr gesperrt.
Die LKWs dürfen max. 12m lang sein (keine Sattelschlepper).
Die Kreuzung über die Viechtlbrücke wird mit Betonleitwänden gesichert (deutliche Trennung der Füßgänger-/Radfahrer-Bereiche von der Straße).

Wahrscheinlich im September/Oktober werden am Baufeld für den neuen Turnsaal Spundwände entlang des Radwegs neben dem Mödlingbach eingeschlagen (Kommentar: das wird wahrscheinlich laut…).
Während dieser Zeit kann die Toni-Berg-Promenade – zumindest wochentags – garnicht befahren werden (Umleitung über die Eisentorgasse – Bachgasse).

Damit ist dann – voraussichtlich ab November – die Baustellenzufahrt über die Achsenaugasse Geschichte. Nicht ganz: im Frühjahr 2020 werden die Spundwände wieder entfernt (Kommentar: das wird nicht sehr laut). Dann wird der Radweg nochmals für 2 Wochen wochentags komplett gesperrt.

Sukzessive verlagert sich das Geschehen (die Baustellenzufahrt) dann zur Demelgasse. Dort wird das Haus, das an der Ecke Demelgasse/Keimgasse steht (#14, hinter der jetzigen KISS&GO-Zone) im Juni abgerissen und genau dort wird sich ab September die Baustellenzufahrt bis zum Bauende (April/Mai 2020) befinden.

In der Demelgasse wird deshalb eine große Zahl von Parkplätzen während der Baudauer nicht zur Verfügung stehen. (Abfahren werden die LKWs über die Schillerstraße und den Bahnhofsplatz zur Wiener Straße und weiter zur B17.)

cBauherr ist die BIG (BundesimmobiliengesmbH, Grundeigentümer u.a. aller Bundeschulen). Die BIG ist auch Antragsteller für die Baustellenzufahrt. Die Stadt hat das Bauansuchen zu prüfen. Wenn es den Anforderungen von NÖ Bauordnung und dem städtischen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan entspricht, darf gebaut werden. Dann muss einem (jedem) Bauherren auch eine Zufahrt zu seiner Baustelle ermöglicht werden. Tatsächlich wird das aber im Detail zwischen Bauträger und der Stadt verhandelt, denn der Bauträger kann sich die Zufahrt nicht aussuchen. Und damit bin ich als Verkehrs-Stadtrat im Spiel…

Was ich hier beschrieben habe, ist der aktuelle Stand der Verhandlungen. (Allerdings wird es da keine großen Überraschungen mehr geben).

Vereinbart ist, dass rechtzeitig vor Beginn der Arbeiten und nach Klärung sämtlicher Details eine ausführliche Information an alle AnrainerInnen ergehen wird und ich wünsche mir auch einen einen Baustellenombudsman, der für Anfragen und Beschwerden zuständig sein soll.

So viel zu dieser Baustelle…

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Autofreier Tag & Wetterunbill: wie weiter?

23.September 2018 in ärgerlich, persönlich, vermischt

Der Infostand von „OpenDoor Mödling“, einem tollen Projekt, im Rahmen dessen viele Winkel der Stadt für einen Tag öffentlich zugänglich gemacht werden. Im Hintergrund die Fahrradtaxis, die man für die Fahrt zu diesen Plätzen nutzen konnte.

Am Samstag, den 22. September war – wieder – AutofreierTag. Nicht nur in Mödling, sondern europaweit.

Wir in Mödling hatten wieder ein breites Programm zusammen gestellt: viel Information über die wichtigsten (Verkehrs-)Planungsvorhaben verbunden mit Musik, einem bunten Mix an Verkaufsständen, spannende Attraktionen für Kinder und Jugendliche – und natürlich die mit 200m längste Frühstückstafel, die von Mödlinger GastronomInnen „versorgt“ werden sollte.

Sollte.

Denn während am Freitag, am Tag davor, ungetrübt blauer Himmel und Temperaturen wie – früher – im Hochsommer die SonnenanbeterInnen erfreuten, habe ich als Verantwortlicher das Fest zum Autofreien Tag abgesagt. Denn alle verfügbaren Wetterberichte sagten für die kommende Nacht einen „dramatischen“ Wetterumsturz voraus und viele der an dem Straßenfest Beteiligten ersuchten um eine frühzeitige Entscheidung – also am Freitag vormittags.

Es hat dann tatsächlich geregnet – bis ca. 8 Uhr. Der Aufbau in der Hauptstraße hätte um 7 Uhr beginnen sollen. Also hätte ich auch noch am Samstag um 7 Uhr für Absage entschieden.

Tatsächlich war es dann den restlichen Tag über trocken, zwar ziemlich kühl und windig, aber das Fest wäre wahrscheinlich machbar gewesen. Allerdings nicht sehr gemütlich…

Übrig geblieben vom Autofreien Tag sind nur die FAXIs, die Fahrradtaxis, die InteressentInnen zu den Orten des OpenDoor-Projekts geführt haben. (Immerhin).

Ich werde in den nächsten Tagen und Wochen mit allen, denen dieses Mobilitätsfest ein Anliegen ist, darüber diskutieren, wie wir in Zukunft vorgehen sollen: wollen wir einen Ersatztermin für Schlechtwetter vorsehen (mit dem Risiko, dann aus der europaweiten Koordination herauszufallen)? Oder wollen wir Aktionen setzen, die – abseits des Fests – die Mobilität im Umweltverbund propagieren können? Eine Woche Busse zum Nulltarif, zum Beispiel?

Schreiben Sie mir Ihre Ideen! Ich werde sie gern in die Überlegungen miteinbeziehen.

 

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Landtagswahl 2018

29.Januar 2018 in GRÜN, vermischt

Die Wahl ist gelaufen. Alles in allem ist sie aus meiner Sicht aus mehreren Gründen gut gelaufen.

Die GRÜNEN haben trotz eines katastrophalen Klimas seit der NR-Wahl relativ gut abgeschnitten. Es war nicht das Ergebnis, das Madeleine Petrovic das letzte Mal erreichte, aber wir sehen, dass die Menschen die GRÜNEN im (hier: Landes-)Parlament haben wollen. Schade ist, dass mit Amrita Enzinger eine der erfahrensten und kompetentesten Landespolitikerinnen ihren Abschied aus dem Langtag nehmen muss. Es war wohl keine gute Idee, sie erst auf Platz 4 der GRÜNEN aufzustellen…
In Mödling haben wir auch verloren, aber auch hier finde ich, dass wir weiterhin deutlich Rückhalt in der Bevölkerung haben. Zu berücksichtigen ist, dass erstmals die NEOS kandidiert haben, die uns sicher einige Stimmen kosten. So gesehen kann ich eigentlich zufrieden sein.

Zufrieden macht mich das doch relativ mäßige Abschneiden der FPÖ. Ich gehe davon aus, dass sie die meisten der Stronach-Stimmen aus 2013 übernommen haben und – lt. Massenzeitungen, d.h. angeblich – gerade im Hoch sind. Mir sind die fast 15% immer noch bei weitem zu viel, gerade auch angesichts der unerträglichen Nazi-Verbindungen, aber es zeigt sich, dass der Rückhalt in NÖ überschaubar ist. In Mödling liegt die FPÖ mit unter 10% an 5. und letzter Stelle der ernsthaft kandidierenden Parteien.

Ich bin auch zufrieden, dass die ÖVP die Absolute erreicht hat. Das wird manche verwundern, aber so kommen die Schwarzen nicht in Versuchung, mit der FPÖ zu koalieren. (Mit so wenig kann man in Österreich im Jahr 2018 schon zufrieden sein).

Was mir aber gerade angesichts des relativ annehmbaren Ergebnisses der GRÜNEN vor allem wichtig ist: wir dürfen uns nicht vor der ganz, ganz bedeutenden Frage drücken, wie wir uns österreichweit neu aufstellen. Es gibt vieles, was in den letzten Jahren bei uns GRÜNEN falsch / schlecht gelaufen ist, gerade auch innerparteilich. Und das gilt im besonderen auch für Niederösterreich. Wir müssen aus den Fehlern lernen und für die ökologisch und sozial orientierten Menschen in diesem Land eine adäquate und attraktive Form finden, die diese ihre politischen Wünsche repräsentiert und ihnen zur Umsetzung verhilft.

Ob das eine Partei im herkömmlichen Sinn mit dem ganzen Apparat, dessen notweniger Trägheit und der Tendenz zur Abgrenzung sein muss, trau´ ich mich zu beweifeln. Obwohl, das muss ich auch zugeben, ich auch keine fertige Idee im Kopf hab, wie „grün“ anders organisiert sein könnte.

Aber wir müssen offen und vorurteilsfrei über ein neues „grün“ nachdenken: auf allen Ebenen – auch lokal.

Denn es ist für das Land unerlässlich, dass die Interessen der Umwelt und der Menschen berücksichtigt werden. Und das heisst für mich, dass „grün“ eine bedeutende Rolle in der Politik spielt.

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Radopening 2017

18.März 2017 in interessant, vermischt

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Am kommenden Freitag, 24. März steigt am Schrannenplatz wieder das heurige Radopening.

Wie jedes Jahr gilt es festzuhalten, dass das Radopening ein symbolisches Ereignis ist, denn auch im vergangenen Winter waren viele MödlingerInnen am Rad unterwegs und warten mitnichten auf einen Startschuß. Und dennoch: so richtig beginnt die Saison erst, wenn auch der Bärlauch wächst 🙂

Also freuen wir uns gemeinsam mit Radhändlern und vielen RadfahrfreundInnen auf die kommende Zeit; die Stadt stellt die nächsten Projekte zur Diskussion – und nicht zuletzt werden auch die nextbikes wieder aktiviert.

IMG_2957Also kommt und schaut und freut Euch mit allen anderen, dass wieder die Zeit des Radfahrens gekommen ist.

Denn Mödling ist eine Stadt des Radfahrens!

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Baustellensommer - Die Mödlinger "Sharrows"

14.September 2016 in vermischt

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Bei der Suche nach optimalen Rahmenbedingungen für das Radfahren stößt man immer wieder auf Straßenabschnitte, wo auf Grund der Enge der Fahrbahn die Errichtung eines Radwegs und nicht einmal die Markierung von Mehrzweckstreifen möglich ist. Oft sollen aber gerade dort Radrouten durchgeführt werden.

Nach Lösungen dafür wird von VerkehrsplanerInnen überall gesucht.

Eine Lösungsmöglichkeit sind sog. „Sharrows“: Markierungen für Strassen im Mischverkehr, die sowohl den Auto- als auch den RadfahrerInnen sagen, dass hier ein stärkerer Radverkehr stattfindet. Diese Markierung hat keine rechtliche Wirkung, d.h., die RadfahrerInnen haben dadurch keinen Vorrang gegenüber den PKWs. Die Markierungen erfolgen aber bewußt in deutlichem Abstand zu den Parkstreifen, weil die RadfahrerInnen animiert werden sollen, einen ausreichenden Abstand zu den Autos – und ihren Türen (!) – zu halten.

Das Wort „Sharrows“ ist zusammengesetzt aus den Begriffen „shared“ (also „gemeinsam genutzt“) und „arrow“ (also „Pfeil“).

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Sharrows in Toronto. c Dylan Passmore, Toronto, Canada

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Sharrows in Santa Monica (USA). c Streetsblog, New York City

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Sharrows in Brookline (MA, USA) c National Association of City Transportation Officials (NACTO)

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Sharrows in Leizig (D). c ADFC Leipzig

In Mödling haben wir eine solche Situation: die HTL und auch das in Entwicklung befindliche Areal der ehem. Gendarmeriezentralschule, also das ganze Neusiedlerviertel, sind vom Bahnhof her mit dem Rad nicht optimal erreichbar: die Weißes-Kreuzgasse ist zu schmal für einen 2-Richtung-Radweg (fast alle nutzen den vorhandenen Radweg in beide Richtungen – rechtlich gilt am Radweg aber die Einbahn in Richtung Schillerstraße) und sonst gibt es zu wenig Platz für einen abgesetzten Radweg; nicht einmal für Mehrzweckstreifen (wie in der Neusiedlerstraße) ist Platz.

Wir wollen den Radverkehr also über das niederrangige Straßennetz führen: vom Bahnhof über die Goethegasse – Schubertgasse – Kürnbergergasse und dann über Bad- und Guntramsdorferstraße in das neue GZS-Areal. Der Beginn und das Ende dieser Route fehlen zwar noch, auch weil bisher die baulichen Voraussetzungen fehlen: geplant ist, den Radweg beim Bahnhof nicht mehr über die Tamussinostraße zu führen, sondern so nahe wie möglich entlang der Gleise über den Parkplatz (dann wäre die Anknüpfung an die Goethegasse gegeben); die Querung über die Bad- und Guntramsdorferstraße auf Höhe der Kürnbergergasse ist im Plan schon fast fertig (die Umsetzung kann aber erst beginnen, wenn das Grundstück westlich der Guntramsdorferstraße erschlossen sein wird: dann wird es dort eine Querung für Fußgänger- und RadfahrerInnen geben).

Der Abschnitt zwischen der Kürnbergergasse und der Weißes-Kreuzgasse steht aber schon zur Verfügung und deshalb wurden dort im Sommer die „Mödlinger Sharrows“ aufgemalt. Die hier verwendeten Symbole sind Ergebnis eines längeren Diskussionsprozesses mit VertrterInnen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, den Sachverständigen des Landes und weiteren Verkehrsplanern. Gefragt ist ein Symbol, das nicht leicht mit StVO-relevanten Markierungen verwechselt werden kann, aber doch das Wesentliche aussagt. Zur Zeit wird in österreichweiten Gremien darüber diskutiert, „Sharrows“ österreichweit zu normieren und da ist Mödling mit seinen Symbolen ein Pilotversuch. (Der Einsatz der „Sharrows“ in Mödling wird vom KfV im Rahmen eines Forschungsprojekts beobachtet).

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Sharrows in Mödling

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Sharrows in Mödling

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Sharrows in Mödling

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Sharrows in Mödling

Entscheidender Vorteil in Mödling: die Strassen, die für die Radroute ausgewählt wurden, haben durchwegs 30km/h-Beschränkungen. (Das unterscheidet uns deutlich von den ersten Einsätzen von Sharrows, v.a. in USA und Kanada, wo Sharrows in „normalen“ Strassen aufgebracht wurden und die Erfahrungen dort aus diesem Grund z.T. nicht sehr gut waren).

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Die neuen VOR-Tarife

19.Juni 2016 in konkret, vermischt

IMG_8171Lange wurde gemutmaßt, wurde gemunkelt, vermutet. Man wußte, dass der VOR an einer Tarifreform arbeitet. (Und man wußte, dass die bisherige Kernzonenregelung nicht optimal war). Lange war eine „Wabenlösung“ in Diskussion, die kleinere Zellen zur Berechnung der Fahrpreise vorsehen würde. Wir GRÜNE haben in diesen Debatten immer eine Lösung forciert – so einfach wie möglich – die den ÖV attraktiver machen sollte: ab besten wäre es (gewesen) die 1. Außenzone in die Wiener Kernzone einzugliedern. Das wäre ein deutliches Angebot an die PendlerInnen gewesen, auf die Öffis umzusteigen.

OK. Jetzt liegt die Tarifreform am Tisch und wird überdies schon am 7. Juli in Kraft treten. Keine lange Zeit, sich umzustellen. Aber, was das wichtigste (und traurigste) ist: ich sehe keine Einladung an die Menschen der Region, in Zukunft mehr mit den Öffis zu fahren.

Die Details der neuen Regelung finden Sie unter www.vor.at.

Das neue System ist „einfach“, fair“, „flexibel“, „praktisch“ und „bewährt“ – schreibt der VOR. Tatsächlich zahlt man/frau in Hinkunft nach der tatsächlich gefahrenen Strecke. Das bedeutet, dass man/frau bei jedem Kauf einer Fahrkarte (egal ob für eine Einzelfahrt, ein Tagesticket, eine Wochen-/Monats- oder Jahreskarte) die Strecke angeben muss. Ich hoffe, dass das praktisch machbar ist…
Aber Achtung: mit einer Fahrkarte kann man ein sogenanntes „Persönliches Netz“ nutzen, also eine Reihe von Bus- und Bahnlinien zwischen den angegebenen Zielen. Achten Sie darauf, welches „persönliche Netz“ Ihnen vorgeschlagen wird. (Beispiel: wenn Sie „Wien bis Laxenburg“ angeben, haben Sie einen deutlich geringeren Spielraum, als wenn Sie „Wien nach Mödling“ angeben, obwohl beide Varianten gleich viel kosten und Sie mit beiden nach Laxenburg kommen). Es zahlt sich aus, ein bißchen zu probieren!

Über die publizierten Infos hinaus gibt es ein paar „Geheimnisse“, die für die Öffi-FahrerInnen wichtig sein könnten. Inbesondere das Nebeneinander der Wiener Kernzone und des restlichen VOR-Gebietes macht die richtigen Entscheidungen für die Fahrgäste nicht einfacher.

Hier ein paar Tips aus dem Blickwinkel eines Mödlinger Fahrgastes:

  • Für sämtliche Busse im Stadtbereich – nicht nur den Citybus! – gibt es seit Jahren einen Ortstarif (€1,10 pro Fahrt, €2,20 für die Tageskarte). Im neuen VOR-Tarifsystem gibt es den Ortstarif weiter. Aber für Senioren und Menschen mit Behinderungen ist die Eizelkarte (€1,-) und auch die Tageskarte (€2,-) billiger als mit dem Ortstarif! [besser als bisher]
  • Für die Fahrt nach Wien brauchen Sie eine Karte von Mödling bis zur Stadtgrenze und dann eine Karte für die Kernzone. Die Karte bis zur Stadtgrenze hat bisher €415,- gekostet; die wird nun €418,- kosten. Das ginge noch. In dem neuen „persönlichen Netz“ kann man mit dieser Karte praktisch die ganze bisherige 260-Zone befahren – u.z. inkl. der Busse [besser als bisher].
    Tip: wenn Sie nach Liesing fahren wollen (oder nach Wien und für die Kernzone eine Karte haben), geben Sie von Mödling als Ziel besser „Wien Kernzonengrenze“ statt „Liesing“ ein, dann erweitert sich Ihr Spielraum in der „Außenzone“ beträchtlich: Sie können mit einer solchen (z.B. Jahres-)Karte auch nach Schwechat oder Purkersdorf fahren. [besser als bisher]
  • Für die Fahrt nach Wien haben viele die Überlappungsbereiche genutzt (mit einer Karte für die Zone 260 konnte man bis zum Hauptbahnhof fahren). Die Überlappungsbreiche gibt es nicht mehr [schlechter als bisher]. Wenn Sie aber keine Straßen-/U-Bahn und auch keinen Bus in Wien, also keine Leistung der Wiener Linien in Anspruch nehmen wollen, sondern am Netz der ÖBB bleiben (Regionalzug, S-Bahn) brauchen Sie keine Kernzone für Wien zu bezahlen, sondern können WIEN REGIONAL buchen. Das ist zwar um €120,- für die Jahreskarte teurer als bisher (260+Überlappung) [schlechter als bisher], aber dafür können Sie mit WIEN REGIONAL das gesamte ÖBB-Netz in Wien nutzen (zB bis zum Praterstern oder Floridsdorf).
  • Eine wesentliche Einschränkung ist das Wegfallen der Streifen- und Vorverkaufskarten außerhalb von Wien [viel schlechter als bisher] (Achtung: in Wien gibt es nach wie vor sowohl Streifen- als auch Vorverkaufskarten!). Einzelfahrten gelten am Tag des Kaufs oder an dem Tag, der beim Kauf angegeben wurde. Die Entwerter werden zum Jahresende 2016 außerhalb von Wien sämtlich abgebaut! Streifenkarten können noch bis Ende 2016 genutzt werden.
    Achtung: für Menschen, die selten fahren, bedeutet es, dass am Tag der Fahrt ein Fahrschein gekauft werden muss. Das geht zwar auch im Internet, aber wer keinen Zugang zum WEB hat oder sich damit schwer tut, muss zu einem Automaten oder zum Kassenschalter [viel schlechter als bisher].
  • Unklar ist, wo eine Streifenkarte der Wiener Linien entwertet werden muss, wenn man aus Mödling nach Wien fährt: von Mödling bis zur Kernzonengrenze hat man sich eine Fahrkarte am Bahnhof gekauft, für Wien hat man aber die (praktische) Streifenkarte. Im Zug gibt es keine Entwerter und man wird doch wohl nicht in Liesing aus dem Zug springen und die Streifen entwerten… (Das wurde vom VOR offensichtlich nicht bedacht).
  • Das Land NÖ hat versprochen, „Härten“ aufzugleichen. Es geht um Verteuerungen im Vergleich zu bisher um mehr als €120,- bei der Jahreskarte. Ein entsprechender Antrag ist beim VOR einzubringen.

Insgesamt scheint das neue System natürlich gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man einmal seine Jahreskarte gekauft hat, hat man wohl keine Probleme. (Für NutzerInnen der bisherigen Überlappungsbereiche wird´s allerdings teurer). Ein echtes Problem sind aber die fehlenden Vorverkaufsfahrkarten: das bewirkt, dass man jede einzelne Fahrkarte gesondert kaufen muss. Das ist ein echtes Problem, v.a. für ältere Menschen.

Und schade ist, dass eine Gelegenheit vertan wurde, das System wirklich einladender zu machen: das €365-Jahresticket in Wien hat Hunderttausende zu den Öffis gebracht. Das wäre auch bei dieser VOR-Reform möglich gewesen…

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eCarsharing: ab heute eine praktische Alternative zum eigenen Auto in Mödling

3.Mai 2016 in vermischt

DSC_0531Seit 1. Mai steht ein elektrisch betriebener GOLF als Carsharing-Fahrzeug zur Verfügung. „Nutzen statt besitzen“ ist das Motto.

Der „Gag“ beim Carsharing ist die effizientere Nutzung von Fahrzeugen und die Entlastung des öffentlichen Raums von „Stehzeugen“. Das Auto, das in Mödling verwendet werden kann, hat einen elektrischen Motor und ist so ökologisch – so weit das geht – optimal. Der Stützpunkt für das Mödlinger Auto ist die ehem. 360er-Endstation in der Spronglgasse (ein Zentrum der Elektromobilität – seit Jahrzehnten!).

Probieren Sie!

Anmeldungen unter www.ecarregio.at. Die Kosten sind gering: entweder €10,- fix monatlich und €3,- / Stunde oder €20,- fix monatlich und €2,- / Stunde. Die gefahrene Strecke wird nicht verrechnet.

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Van der Bellen: heute wichtiger, denn je!

23.April 2016 in vermischt

Niemand wird sich wundern, dass ich für Alexander Van der Bellen werbe.
Aber ich möchte doch gern ein bißchen genauer ausdrücken, dass für mich nicht die Parteidisziplin ausschlaggebend ist.
Ich bin nun auch schon ein paar Jahre politisch aktiv und habe VdB als Sprecher der GRÜNEN kennen gelernt. Tatsächlich hatte ich auch die Gelegenheit, ihn zu der einen oder anderen Veranstaltung in Mödling begrüßen und sogar ein paar Diskussionen mit ihm moderieren zu dürfen.
Er ist für mich die Verkörperung eines Politikers, wie ich ihn mir wünsche. Ich meine damit nicht, dass er gescheit ist und eloquent. Er hat sich – so weit ich das beurteilen kann – nie in Schemata pressen lassen. (Das war auch für die Partei manchmal nicht einfach, zu akzeptieren). Er hat sich auch nie die 08/15-Verhaltensweisen einreden lassen, die für PolitikerInnen heutzutage angeblich unerlässlich sind. Er spricht oft und oft gegen den Mainstream – und meist aus gutem Grund. Er vermittelt den Eindruck, dass er überlegt, bevor er eine Frage beantwortet. Er ist kein „Blender“, der den billigen Erfolg sucht. Dem Volk „auf´s Maul schauen“ (das heisst meist, sich hinter den Stammtischen verstecken) ist nicht seines.
Ich halte alle diese Eigenschaften für sehr erfrischend in einer Welt der gestylten Phasendrescher.
Gerade heute, wo der Eindruck von Tag zu Tag stärker wird, dass nur noch Polemik und Emotionen in der Politik zählen, wo der Effekt im Mittelpunkt steht, egal, was damit angerichtet wird, ist es ganz, ganz wichtig, jemanden in einer wichtigen Position des Staates zu wissen, der sich diesen Tendenzen entgegen zu stellen bereit und fähig ist.
Nationalismus ist nicht, war und wird nie eine Lösung, nicht einmal eine politische Perspektive sein. Gerade in Europa hat die Polemik der Herrscher und der Staaten untereinander in den vergangenen Jahrhunderten unendliches Leid über die Menschen gebracht und in Wirklichkeit gesellschaftlichen Fortschritt ver- oder zumindest behindert. Es kann nur das Europa der Zusammenarbeit als sinnvolle Perspektive geben. Wenn heute Repräsentanten auch von Parteien, die sich „europafreundlich“ nennen, die Karte der gegenseitigen Beschuldigungen ziehen, dann ist ein konsequentes Eintreten für das einheitliche Europa wichtiger als wahrscheinlich jemals zuvor.
Wenn heute im Verdrängen der österreichischen Geschichte mit Notstandsverordnungen spekuliert wird, ist das für mich eine unerträgliche, gefährliche, aber bewußte Ignoranz – mehr noch: ein selbstgefälliges Spiel mit dem Feuer.
Wenn zum Leid und Elend von Millionen in einer Entfernung von wenigen Flugstunden von Wien nur Strategien einfallen, uns mit „unserem“ Wohlstand mit allen Mitteln einzubunkern, statt wirkliche Lösungen für die brennenden Probleme und deren Ursachen zu suchen und das Schicksal der Menschen im Auge zu behalten; wenn nicht ansatzweise versucht wird, für sinnvolle Strategien die Menschen im Land zu gewinnen, sondern im Gegenteil Emotionen noch zu schüren, dann braucht es dringend PolitikerInnen, die in verantwortlichen Positionen ihr Wort für eine andere Sicht auf die Welt und die aktuellen Herausforderungen erheben.
Ich kenne Alexander Van der Bellen als einen Menschen, der keine einfachen und billigen Antworten gibt – weil es keine einfachen und billigen Antworten gibt.
Auch deshalb hoffe ich, dass er unser neuer Präsident wird.

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die Mödlinger Handwerkstatt: eine vorbildliche Initiative

30.Januar 2016 in erfreulich, vermischt

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Ein paar Besucher im Repair Café: Lukas Brunbauer, Organisator der Handwerkstatt, Dani Jordan, unermüdliche Abfallberaterin im Abfallverband, Karin Wessely, Kultur-Stadträtin, Teresa Voboril, GRÜNE Gemeinderätin und Harald Stopfer, Besucher aus Ma. Enzersdorf.

Die Handwerkstatt in der Mödlinger Haßlingerstraße #3 feierte heute – wieder 🙂 – ein Repair Café.
In allen Werkstatt-Räumen war high life: Elektronik wurde wieder in Stand gesetzt, Räder repariert, Kleider geflickt. Und das bei Kaffee und Kuchen und vielen netten (und hier besonders hilfreichen) Gesprächen.

Die hand.werk.statt ist in kurzer Zeit zu einer Institution geworden und zu mehr als einem Fingerzeig in die richtige Richtung: Wiederinstandsetzen statt Wegschmeissen.

Was in der Handwerkstatt und auch wann möglich ist, kann man auf ihrer homepage nachlesen.
…ab sofort gibt es keine Ausreden mehr :-/

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